1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Niederländer fangen Tupolews ab: Niederländer fangen Tupolews ab: Russische Bomber über der Nordsee

Niederländer fangen Tupolews ab Niederländer fangen Tupolews ab: Russische Bomber über der Nordsee

24.04.2014, 10:53

Russische Langstreckenbomber des Typs TU-95 sind offenbar am Mittwochnachmittag in den niederländischen Luftraum eingedrungen. Das meldet das niederländische Verteidigungsministerium auf seiner Webseite. Daraufhin habe die Luftwaffe zwei F-16-Kampfjets losgeschickt, um die russischen Flugzeuge in den neutralen Luftraum zu eskortieren. Die beiden viermotorigen Tupolews sollen demnach über der Nordsee die Nato-Grenze um eine halbe Meile überschritten haben.

Wie aus einem Bericht des britischen Fernsehsenders CNN hervorgeht, sollen britische „Typhoon“-Kampfjets vom schottischen Militärstützpunkt Leuchars die Eskorte der Bomber anschließend übernommen haben. Die „geflügelten Bären“, wie die Bomber ehrfurchtsvoll genannt werden, sollen sich dabei die ganze Zeit im internationalen Luftraum befunden haben, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte.

Ein solches Vorkommnis sei nicht ungewöhnlich, wird eine Sprecherin des niederländischen Verteidigungsministeriums in dem Bericht zitiert. Am 21. März und am 10. September des vergangenen Jahres ist es demnach zu zwei ähnlichen Vorfällen gekommen, bei denen die niederländische Luftwaffe aufsteigen musste, um Eindringlinge abzufangen.

Eine weitere Begegnung auf dem Wasser

Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtet derweil von einem „Training über Nordeuropa“. Demnach absolvieren TU-95-Bomber und Mig-31-Kampjets „regelmäßig Flüge über neutralen Gewässern der Arktis, des Atlantiks, des Schwarzen Meers und des Pazifiks“. Oberst Igor Klimow bestätigte in der Meldung das Manöver und ging auf einige Details ein. So sollen die Flugzeuge insgesamt eine Strecke von rund 12.000 Kilometern zurückgelegt haben. Die Besatzungen trainieren demnach Flüge über „orientierungslosem Gelände“. Von der Konfrontation mit den niederländischen und britischen Einheiten ist in dem Artikel der Kreml-nahen Nachrichtenagentur keine Rede.

Auch im Wasser sind sich Streitkräfte der Nato mit denen Russlands nahe gekommen. Der britische Zerstörer HMS Dragon wurde laut CNN entsandt, als das russische Kriegsschiff „Vize-Admiral Kulakov“ die Küste Großbritanniens bei Schottland passierte. Die jüngsten Ereignisse in der Ukraine haben die Alarmbereitschaft des britischen Militärs gegenüber russischen Aktivitäten erhöht, so ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Kontakte dieser Art mit russischen Einheiten habe es aber schon immer gegeben. (apa)