1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Nach Tod des US-Studenten Warmbier: Nach Tod des US-Studenten Otto Warmbier: Chinesische Reiseagentur stoppt Touren für US-Amerikaner nach Nordkorea

Nach Tod des US-Studenten Warmbier Nach Tod des US-Studenten Otto Warmbier: Chinesische Reiseagentur stoppt Touren für US-Amerikaner nach Nordkorea

20.06.2017, 12:14
Der US-amerikanische Student Otto Warmbier reiste mit einem chinesischen Reiseveranstalter nach Nordkorea.
Der US-amerikanische Student Otto Warmbier reiste mit einem chinesischen Reiseveranstalter nach Nordkorea. AP

Peking - Nach dem Tod des aus der Haft in Nordkorea entlassene US-Studenten Otto Warmbier setzt die von ihm genutzte chinesische Reiseagentur ihre Nordkorea-Touren für US-Amerikaner aus.

„Das Risiko eines Besuchs Nordkoreas ist für Amerikaner zu groß geworden“, begründete das Unternehmen Young Pioneer Tours seine Entscheidung am Dienstag. Dennoch bewirbt die Agentur auf der eigenen Seite das abgeschottete Nordkorea als „eines der sichersten Länder der Welt“.

17 Monate in nordkoreanischer Haft

Die Reiseagentur hatte die Tour organisiert, mit der der damals 21-jährige Warmbier Anfang vergangenen Jahres nach Nordkorea reiste. Der US-Student war von der nordkoreanischen Regierung bei seiner Abreise kurz nach Neujahr festgenommen worden. Ihm war vorgeworfen worden, in einem Hotel ein Plakat von der Wand genommen zu haben. Nordkoreas Führung warf ihm Straftaten gegen den Staat vor und verurteilte ihn im März 2016 zu 15 Jahren Straflager.

Warmbier verbrachte 17 Monate in Nordkorea, ehe er am Dienstag vergangener Woche mit schweren Hirnschäden und im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht wurde. Woher die gesundheitlichen Schäden rührten, ist bisher nicht abschließend geklärt.

Todesursache noch unklar

Die Führung in Pjöngjang hatte US-Diplomaten gegenüber angegeben, Warmbier sei in der Haft in Nordkorea an Botulismus erkrankt – einer schweren Nahrungsmittelvergiftung. Die US-Seite zweifelt diese Darstellung an. Nach Meinung von Medizinern könnten die Schädigungen im Hirn von einem Sauerstoffentzug stammen.

Das US-Außenministerium bemüht sich, weitere US-Bürger in nordkoreanischer Haft freizubekommen. Nach Ministeriumsangaben befinden sich derzeit noch drei weitere Amerikaner in einem Gefängnis des kommunistischen Landes. (dpa)