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Migration Migration: Fast 500 Flüchtlinge in Süditalien und auf Kreta gelandet

28.08.2005, 14:24
6. September 2006: Der Zustrom afrikanischer Bootsflüchtlinge auf die Kanarischen Inseln erreicht einen neuen Rekord: Innerhalb von 24 Stunden landen knapp 900 illegale Zuwanderer auf der spanischen Inselgruppe. (Foto: dpa)
6. September 2006: Der Zustrom afrikanischer Bootsflüchtlinge auf die Kanarischen Inseln erreicht einen neuen Rekord: Innerhalb von 24 Stunden landen knapp 900 illegale Zuwanderer auf der spanischen Inselgruppe. (Foto: dpa) ANSA/epa

Syrakus/Athen/dpa. - Fast 500 Flüchtlinge sind innerhalb wenigerStunden mit Booten auf den süditalienischen Inseln Sizilien undLampedusa sowie auf dem griechischen Kreta gelandet.

Am Sonntag erreichte ein mit rund 150 Menschen völlig überfülltesBoot die sizilianische Südküste bei Agrigent. Mehrere Migrantenmussten von der Küstenwache wegen völliger Erschöpfung insKrankenhaus gebracht werden: Sie waren mehrere Seemeilen vor derKüste ins Meer gesprungen, um dem italienischen Küstenschutz zuentkommen. Wie die italienischen Behörden weiter mitteilten,erreichten weitere 100 illegale Einwanderer die Insel Lampedusa.Bereits am frühen Morgen wurden zwei kleinere Boote mit jeweils etwa40 und fast 30 Passagieren vor Sizilien aufgebracht.

Auf Kreta griff die Küstenwache am Sonntag 146 illegaleEinwanderer auf und nahm zwei Schleuser fest, die die Menschen ineinem entlegenen Teil der griechischen Insel abgesetzt hatten. DieMänner seien vermutlich Ägypter, berichteten griechische Medien.

Ungeachtet aller europäischen Versuche zur Eindämmung derFlüchtlingswelle landen seit Wochen fast täglich Migranten-Boote inSüditalien und Griechenland. Grund ist das gute Wetter und die ruhige sommerliche See. Die Mehrzahl der Ankömmlinge in Italien stammt ausOst- und Westafrika. Das Auffanglager auf Lampedusa ist erneut völligüberfüllt: Es ist für 190 Menschen ausgerichtet, derzeit leben dortmehr als 400 Menschen, berichteten die Behörden.

Seit einiger Zeit registriert die italienische Küstenwache einenneuen Trend: Schlepperbanden setzen immer häufiger besonders kleineund schlecht ausgerüstete Boote ein, die lediglich 20 bis 30Passagiere fassen. Vermutlichen hofften die Schlepper, dass solcheMini-Boote nicht entdeckt werden. Dutzende Immigranten, die insolchen Booten gefahren seien, seien bereits ertrunken. In einem Fallüberlebten kürzlich lediglich zwei Sudanesen: Sie hatten sich fünfTage lang an ihrem kieloben treibenden Boot festgeklammert, bis sievöllig entkräftet von einem Frachter gerettet wurden. Etwa 25 ihrerMitreisenden waren ums Leben gekommen.