Lothar Bisky Lothar Bisky: Vom Hochschul-Rektor zum Politiker
Lothar Bisky (64) wurde Ende Juni 2003 auf einem Sonderparteitag an die Spitze der PDS, der heutigen Linkspartei, gewählt. Bereits 1993 bis 2000 amtierte Bisky, der Vater von drei Söhnen ist, als Parteichef. Zu DDR-Zeiten war Bisky einer der führenden Kulturwissenschaftler und stieg zum Rektor der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg auf.
Als SED-Mitglied (ab 1963) bekam Lothar Bisky mehrfach Rügen, weil er nicht nachdrücklich genug für die Parteilinie eingetreten sei. Im Herbst 1989 stellte er sich offen auf die Seite der DDR-Reformer. In seinen Memoiren "So viele Träume" betont Bisky, er sei nach 1989 mehr oder minder zufällig in die Politik geraten. Er erwähnt auch, dass die Stasi vom ihm Berichte über seine Auslandsreisen verlangt habe. Er sei jedoch "nicht wissentlich" als Inoffizieller Mitarbeiter ("IM") tätig gewesen. Und er beteuert, niemanden bespitzelt zu haben. (jlo)