Lockdown geht in Verlängerung Lockdown geht in Verlängerung: Schulen sollen voraussichtlich geschlossen bleiben

Magdeburg - Der Mitte Dezember verhängte Lockdown wird voraussichtlich um drei weitere Wochen bis Ende Januar verlängert. Das will die Mehrheit der Ministerpräsidenten bei den Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag durchsetzen. Höchst umstritten ist, wann die Schulen wieder öffnen: Präsenzunterricht ab Montag fordert Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann, ihr sachsen-anhaltischer Kollege Marco Tullner (beide CDU) hingegen wollte sich am Montag nicht festlegen.
Die weitreichenden Corona-Einschränkungen mit der Schließung von Gastronomie und Geschäften, Kultureinrichtungen, Schulen und Kitas laufen am 10. Januar aus. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht jedoch die Zeit für Lockerungen nicht gekommen. „Aufgrund des bundesweiten Infektionsgeschehens ist eine grundsätzliche Fortführung des Lockdowns bis Ende Januar geboten“, sagte er der MZ. Sachsen-Anhalt werde eine Politik der Vorsicht verfolgen, kündigte er an. Ab 11 Uhr verhandeln die Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin, am frühen Nachmittag will Haseloff in einer Pressekonferenz die Regeln vorstellen, die ab dem 11. Januar gelten sollen.
Bereits am Montag hatten sich die Kultusminister beraten. Sie verständigten sich darauf, die Corona-Einschränkungen zunächst fortzuführen. Wann wieder Präsenzunterricht erteilt wird, lässt der Beschluss jedoch offen. Ohne konkrete Daten zu nennen, stellen die Kultusminister in Aussicht, dass die Schüler der Klassen 1 bis 6 als Erste ins Klassenzimmer zurückkehren sollen. In der zweiten Stufe sollen die älteren Schüler folgen, allerdings bei geteilten Klassen im Wechsel aus Distanz- und Präsenzunterricht.
Mehrere Bundesländer stellten jedoch in der Schulpolitik bereits am Montag die Weichen. Hamburg setzte die Anwesenheitspflicht in Schulen für zunächst eine weitere Woche aus. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) warb dafür, die Schulen weiter geschlossen zu lassen. Ihre Parteifreundin und Amtskollegin Eisenmann aus Baden-Württemberg hingegen bekräftigte ihre Forderung, Kindergärten und Grundschulen ab dem 11. Januar wieder zu öffnen. „Es gibt viele Kinder - vor allem aus sozial schwächeren Verhältnissen -, die beim Lernen leider keine Unterstützung ihrer Eltern erhalten“, sagte sie.
Sachsen-Anhalts Bildungsminister Tullner wollte zu den Vorschlägen am Montag nicht Stellung beziehen. Eine Absage erteilte er Forderungen nach einem Vorziehen der Sommerferien. Derartige Debatten seien „nicht hilfreich“, sagte er. Unterdessen kündigte Thüringen an, die Winterferien um eine Woche nach vorn zu verlegen. Regulär hätte der Freistaat genau wie Sachsen-Anhalt vom 8. bis zum 13. Februar schulfrei.
In Sachsen-Anhalt fordern unterdessen die CDU-Landtagsfraktion sowie die Landes-SPD, nicht nur wie geplant die Lehrer, sondern auch die Schüler auf Corona zu testen. (mz)