Kosovo Kosovo: Serben und Albaner liefern sich Straßenschlachten

Pristina/Belgrad/dpa. - Die Zahl der Verletzten betrage mehr als 200, darunter auch 11 internationale Friedenssoldaten.
In Kosovska Mitrovica, wo die Zusammenstöße am heftigsten waren,herrscht seit dem Abend ein Ausgehverbot. In der ausschließlich von Albanern bewohnten Provinzhauptstadt Pristina sind alle Geschäfte und Gaststätten geschlossen.
UNMIK-Sprecher Derrek Chapell sagte der dpa in Pristina, besonders schwierig sei die Lage in der von Serben bewohnten Ortschaften Kosovo Polje und Caglavica. Dort hätten sich Tausende aufgebrachter Albaner versammelt. Darauf hin seien die meisten Serben aus ihren Häusern geflüchtet. In Kosovo Polje bei Pristina hätten Albaner das Krankenhaus, die Schule, Postgebäude und zehn serbische Häuser angezündet. Der Abt des serbisch-orthodoxen Priesterseminars inPrizren, Sava, sagte dem Belgrader Sender Pink TV, das Seminar undeine Kirche seien angezündet worden. In Caglavica haben KFOR-Soldatennach Angaben Chapells einen der Angreifer getötet.
Die serbische Regierung hat eine Dringlichkeitssitzung desWeltsicherheitsrates verlangt. Das sagte Ministerpräsident VojislavKostunica in Belgrad. Führer der serbischen nationalistischenParteien haben im Parlament Serbiens ein sofortiges Eingreifen derBelgrader Armee und Polizei «zum Schutze der Serben» in dem von denVereinten Nationen verwalteten und von einer internationalenFriedenstruppe gesicherten Kosovo verlangt.
Als Auslöser der Proteste gelten der Tod zweier albanischer Kinder,die am Dienstag ertrunken waren, angeblich nachdem sie von Serbengehetzt worden sein sollen. Ein drittes Kind wurde vermisst.
