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Kommentar zu Trump Kommentar zu Donald Trump: Trumpismus als Mischung aus Populismus und Prahlerei

Von Damir Fras 16.03.2016, 12:41
Ist Donald Trump noch auzuhalten?
Ist Donald Trump noch auzuhalten? AP

Die Siege des Donald Trump bei den Vorwahlen der US-Republikaner sind vor allem Siege der Inhaltsleere über politische Programmatik. In diesem Kampf um die Nachfolge von Präsident Barack Obama erleben die Amerikaner etwas Neues  und völlig Ungewohntes. Über Jahrzehnte hinweg waren US-Wahlkämpfe zwar immer schmutzige Angelegenheiten, doch unter dem Strich irgendwann einmal ein Streit um Inhalte. Das scheint vorbei zu sein.

Der Trumpismus, eine unangenehme Mischung aus testosteronhaltigem Populismus und enervierender Prahlerei, hat sich durchgesetzt. Egal, ob am Ende Donald Trump Präsident wird oder nicht: Der Immobilienmilliardär aus New York hat die Stillosigkeit zu einem neuen Standard in der politischen Auseinandersetzung gemacht.

Geholfen haben bislang weder Appelle an den gesunden Menschenverstand, noch Forderungen, die Formeln Trumps vor dem Eintritt in die Wahlkabine auf Substanz abzuklopfen. Zuletzt hat sich sogar Präsident Obama bitter über die Bösartigkeit beklagt, mit der Trump gegen seine politischen Gegner zu Felde zieht, als wären sie Angehörige einer Soldateska, die Amerika bedrohe.

Trump schadet Ansehen Amerikas

Obama hat völlig Recht, wenn er sagt, dass Trump mit seiner vulgären Sprache, die vor niemandem Halt macht, das Ansehen der USA in der Welt beschädigt. Allein: Es interessiert die Anhänger Trumps nicht im mindesten. Ganz im Gegenteil: Jede Kritik an ihrem Liebling scheint sie erst recht anzuspornen.

Das mag man als Verfall der politischen Sitten beklagen. Das ist auch die einzige Beschreibung, die sich finden lässt. Doch Trump eilt trotzdem von Sieg zu Sieg. Das ist die Realität.

Seit Trump am Dienstagabend auch noch die republikanischen Vorwahlen in den bedeutsamen Bundesstaaten Florida, Illinois und North Carolina für sich entschieden hat, wollen nur noch kühne Optimisten daran glauben, dass es noch gelingen könnte, Trump auf seinem Weg zur offiziellen Nominierung als Kandidat der Konservativen aufzuhalten.

Dann aber haben die Amerikaner nur noch eine Chance, den endgültigen Triumph des Trumpismus zu verhindern. Das sind die Präsidentschaftswahlen Anfang November. Angesichts der bizarren Vorgänge in den letzten Monaten, in denen sich bewahrheitete, was undenkbar schien, sollte darauf allerdings nur wetten, wer viel Geld hat.