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Mysteriöse Moderationskarte "Klartext Frau Merkel" im ZDF: Mysteriöse Moderationskarte sorgt für Diskussionen

15.09.2017, 18:14
Einige Zuschauer vermuteten hinter den bebilderten und beschriebenen Moderationskarten einen genau vorgeschriebenen Ablauf der Livesendung mit einem ebenso vorbereiteten Fragenkatalog.
Einige Zuschauer vermuteten hinter den bebilderten und beschriebenen Moderationskarten einen genau vorgeschriebenen Ablauf der Livesendung mit einem ebenso vorbereiteten Fragenkatalog. Screenshot/ZDF Mediathek

Halle (Saale) - Insgesamt 90 Minuten stellte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstagabend den Fragen der Bürger im ZDF-Format „Klartext, Frau Merkel“. Hier wurde die 63-Jährige direkt mit den Sorgen und Nöten der Menschen in Deutschland konfrontiert, zum Beispiel auch mit dem Ärger einer Ärztin aus Droyßig.

Der Ablauf der Sendung und das Beantworten der Fragen schien zufälliger Natur zu sein, was jedoch durch eine Moderationskarte von Moderator Peter Frey, die in die Kamera gehalten wurde, scheinbar konterkariert wurde. Denn für einen kurzen Moment erhielten die Zuschauer einen Blick auf die Notizkarten des Moderators - und wurden skeptisch.

Dort befanden sich neben Bildern der Studiogäste auch handschriftliche Notizen. Waren die gestellten Fragen und ihr Ablauf alles andere als zufällig, folgten sie einer vorgegebenen Dramaturgie, hatte Angela Merkel sie möglicherweise bereits vor Sendungsbeginn lesen können?

Mysteriöse Moderationskarte in „Klartext, Frau Merkel“: Gedächtnisstütze und Orientierung für die Moderatoren

Gegenüber dem Medienportal Meedia.de sagte ZDF-Sprecher Thomas Hagedorn: "Die Redaktion hat in der Vorbereitung der Sendung geprüft, welche der eingeladenen Gäste zu welchen Themenkomplexen Fragen stellen könnten. In einer 90-minütigen Livesendung kann das aber nicht viel mehr sein als eine grobe Orientierung für die Moderatoren. Es war verabredet, dass die Protagonisten, die in einem Film vorgestellt werden und in einem Themenkomplex einführen, auch zu Wort kommen, Alle anderen Entscheidungen fielen während der Sendung."

Das heißt: Seitens der "Klartext"-Redaktion wurden zu bestimmten Themengebieten wie innere Sicherheit, Bildung oder soziale Gerechtigkeit Fragensteller und Gesprächspartner ausgesucht.

Dennoch waren die anwesenden 150 Bürger völlig frei beim Stellen der Fragen Merkel, sodass auch keine Fragen vor Sendungsbeginn mit ihr durchgegangen wurden.

Die Bilder der Studiogäste mitsamt Notizen hätten lediglich zur Orientierung und als Gedächtnisstütze für die Moderatoren während der Liveshow gedient, fuhr der ZDF-Sprecher fort. (mz/fla)