Nach fünf jähriger Amtszeit Joachim Gauck: Der Bundespräsident verlässt nach fünf Jahren das Schloss Bellevue

Bundespräsident Joachim Gauck verlässt am Freitag das Schloss Bellevue. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge tritt der 77-jährige ab. Nach fünf Jahren Amtszeit freut sich der scheidende Bundespräsident auf die kommende Zeit. In einem Interview mit der Bild am Sonntag sagte Gauck, er will einfach mal wieder „sein Fahrrad schnappen und um den Block fahren“.
Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Momente seiner Präsidentschaft in Bildern.
Amtseinführung
Am 18. März wird Joachim Gauck zum elften Bundespräsidenten gewählt. Wie erwartet erhält er schon im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit. Mit 72 Jahren ist er der älteste Bundespräsident in der Geschichte Deutschlands.
Erste Auslandsreise
In seinem ersten Auslandsaufenthalt besuchte er seinen polnischen Amtskollegen Bronislaw Komorowski. Mit dem Besuch wollte Gauck die besondere deutsch-polnische Freundschaft hervorheben.
Gauck besucht Orte deutscher Kriegsverbrechen
Als erster deutscher Politker besuchte Gauck öfters Orte deutscher Kriegsverbrechen aus der NS-Zeit. Im September 2013 nahm der damals 73-jährige an einer Gedenkfeier mit dem französischen Staatsoberhaupt Francois Hollande in Oradour-sur-Glane teil.
Das französischer Dorf war 1944 Opfer eines Angriffes der Waffen-SS. Fast alle Einwohner wurden bei diesem Angriff ermordet.
Gauck reist nicht nach Sotschi
Für Aufsehen sorgte Gaucks Entscheidung, nicht zu den Olympischen Spielen nach Sotschi zu reisen. Im Dezember 2013 gab der Bundespräsident bekannt, aufgrund der politischen Situation, nicht nach Russland zu fliegen, um die deutsche Delegation zu unterstützen. Offiziell wurde jedoch nicht von einem Boykott gesprochen.
„Deutschland muss bereit sein, mehr zu tun“
Auf der Münchener Sicherheitskonferenz präsentierte Gauck seine wohl möglich bedeutsamste Rede. Er forderte, dass Deutschland mehr außenpolitische Verantwortung übernehmen müsse und sich bei internationalen Konflikten schneller in die Lösungsfindung einbringt – selbst, wenn dies einen militärischen Einsatz bedeute.
Kritische Worte an die Türkei
Gauck war dafür bekannt, auch in fremden Ländern seine Meinung öffentlich zu äußern. So sorgten seine kritischen Worte zum Kurs der türkischen Regierung bei seinem Türkei-Besuch im April 2014 für heftige Reaktionen von Regierungschef Recep Tayyip Erdogan.
Stabilität und Frieden seien wieder in Gefahr
Auf einer Rede zum 75 Jahrestag des Ausbruches des Zweiten Weltkrieges im polnischen Danzig sagte er, Stabilität und Frieden in Europa seien wieder in Gefahr. Eine ziemlich bedeutsame Aussage, an der Stelle wo am 1. September 1939 die ersten Schüsse des Zweiten Weltkriegs fielen. Ein deutsches Kriegsschiff beschoss damals einen polnischen Armeeposten.
Königlicher Besuch
Im Juni 2015 besuchte Queen Elizabeth II. Gauck in Berlin. Als gastfreundliche Geste schenkte der Bundespräsident der Pferdeliebhaberin ein Gemälde. Das „Pferd in Royalblau“ hängt von nun im Buckingham Palace.