Janusz Korwin-Mikke Janusz Korwin-Mikke: Hitlergruß gegen Einheitsticket im EU-Parlament
Köln - Der rechte EU-Politiker Janusz Korwin-Mikke hat am Dienstag im EU-Parlament den Hitlergruß gezeigt - in einer Debatte um ein einheitliches EU-Ticket. Der Rede beendete seine einminütige Rede mit dem Satz „Ein Reich, ein Volk, ein Ticket!“ und wollte damit offenbar provokativ gegen die vermeintliche Vereinheitlichung in der Europäischen Union protestieren.
Martin Sonneborn, Satiriker und Abgeordneter von „Die Partei“, schildert, wie sein Sitznachbar Korwin-Mikke zuvor noch Tipps von ihm holt: „Er fragt mich höflich: 'Was heißt 'Ticket' auf Deutsch?' Ich antworte: 'Sie können 'Ticket' sagen, das versteht jeder.'“
Und so geschieht es dann auch. Unter den Kommentatoren auf Sonneborns Facebook-Seite herrscht leichte Fassungslosigkeit: „Ist das jetzt ein Witz? Will das grade irgendwie nicht glauben, dass so jemand im EU-Parlament sitzt...“ wird gefragt. „Und wie hat dann das Parlament darauf reagiert?? Kann man das irgendwoher erfahren???“ will ein anderer User wissen.
Sonneborn hatte nur lapidar geschrieben: „Anschließend: Mittagspause im EU-Parlament…“
Abgeordneter gilt als Querulant
Korwin-Mikke gehört mit einem geschätzten Privateigentum in Höhe von 10 Millionen Zloty zu den reichsten Politikern Polens. Der Vorsitzende der rechten Partei „Koalition der Erneuerung der Republik Freiheit und Hoffnung“, deren Kürzel auf Polnisch das Wort „Korwin“ ergeben, ist ein erklärter Gegner der EU. Immer wieder fiel er durch abstruse Äußerungen auf.
Als Korwin-Mikke 2014 nach seiner Haltung zur Vergewaltigung befragt wurde, äußerte er, Frauen gäben grundsätzlich nur vor, Widerstand zu leisten. Der Mann müsse daher selbst wissen, wann Geschlechtsverkehr angebracht sei. Diese Äußerung führte zu Ermittlungen der polnischen Staatsanwaltschaft gegen ihn.
Einem anderen polnischen EU-Politiker verpasste Korwin-Mikke 2014 eine Ohrfeige. (cm)