Iran Iran: Mahmud Ahmadinedschad als Weissager

Teheran/Berlin/dpa. - «Mit Gottes Segen läuft der Countdown für den Zerfall Israels, und dies ist der Wunsch aller Nationen der Welt», sagte Ahmadinedschad am Dienstag vor den ausländischen Teilnehmern der Konferenz. «Der Westen hat dieses Regime (Israel) erschaffen,jetzt muss er es wieder abschaffen, damit wieder Frieden in die Welteinkehrt», so Ahmadinedschad. Der Präsident bezeichnete das SchicksalIsraels «nicht anders als das der ehemaligen Sowjetunion».
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der israelischeMinisterpräsident Ehud Olmert verurteilten die TeheranerVeranstaltung scharf. Der Versuch, den Völkermord an den Juden zuleugnen, zeige, unter welcher Bedrohung Israel leben müsse, sagte dieKanzlerin bei einem Besuch Olmerts in Berlin.
Nach Olmerts Worten zeugt die Tagung von dem «inakzeptablenCharakter des iranischen Regimes», das eine Gefahr für die gesamtewestliche Kultur sei. Ahmadinedschad verkörpere «einen Antisemitismus(...) der schlimmsten Art», sagte der israelische Regierungschef ineinem Interview. Es gebe nur eine Art und Weise, dem PolitikerAhmadinedschad zu begegnen: «Man muss ihn stoppen. KeinerleiToleranz, keine Geduld.»
Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats der Sinti und Roma,bezeichnete die Konferenz, an der auch notorische Holocaust-Leugneraus dem Westen teilnahmen, als «verabscheuungswürdige Farce». InSchreiben an Ahmadinedschad und den iranischen AußenministerManuchehr Mottaki forderte er die Politiker auf, die «historischenTatsachen des Holocausts zu respektieren». Rose verwies auf die500 000 Sinti und Roma sowie die sechs Millionen Juden, die demHolocaust unter nationalsozialistischer Herrschaft zum Opfer fielen.Auch Frankreich verurteilte die Konferenz in Teheran und derenThesen, die den Holocaust leugneten. Diese seien nicht hinnehmbar,sagte Außenminister Philippe Douste-Blazy.
Zu dem Thema Holocaust sagte Ahmadinedschad, dass das Thema nachüber sechzig Jahren nicht als Propaganda und Rechtfertigung fürweitere Kriege benützt werden sollte. Besonders die Menschen inPalästina könnten nichts für die Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Erforderte die Bildung einer Kommission, die die Fakten des Holocaustergründen solle. Vor seiner Rede umarmte Ahmadinedschad die achtisraelkritischen Rabbis, die an der Konferenz teilgenommen hatten.Der Zionismus sollte vom jüdischen Glauben strikt unterschiedenwerden, sagte der Präsident.
Die Abschlusszeremonie fand im Präsidialamt statt. Die mehr als 60ausländischen Teilnehmer hätten auf das Treffen mit Ahmadinedschadbestanden, erklärte das Präsidialamt.