Irak Irak: Weitere Folterbilder aus dem Irak veröffentlicht

Bagdad/Washington/dpa. - Dem Bericht der «Washington Post» zufolge wurden Häftlinge nacheigenen Angaben wie Tiere geritten, von Soldatinnen unsittlichberührt und gezwungen, aus Toiletten zu essen und Schweinefleisch zuverzehren - was gläubigen Muslimen strengstens verboten ist. DieErklärungen stammten von 13 Gefangenen. Sie seien Mitte Januargemacht worden, kurz nachdem ein Soldat Militärermittlern über dieVorfälle berichtet hatte.
Der Skandal um die Misshandlungen im Irak beeinflusst auch eineDebatte im Weltsicherheitsrat, bei es es um das Verlangen nachImmunität für Amerikaner gegenüber dem InternationalenStrafgerichtshof (ICC) geht. Die Immunität würde auch für die im Irakoperierenden US-Soldaten gelten. Menschenrechtler forderten die UNauf, dem US-Militär nicht erneut Straffreiheit einzuräumen. DieGegner der US-Resolution rechneten am Freitag mit bis zu sechsStimmenthaltungen «als Signal des Unwillens».
Spanien hat im Irak keine Soldaten mehr stationiert. Der letztespanische Soldat habe den Irak am Freitagnachmittag nach Kuwaitverlassen, teilte der spanische VerteidigungsministerJosé Bono in Madrid mit. Damit wurde der Abzug des spanischenKontingents eine Woche früher abgeschlossen als geplant. DerStützpunkt der Spanier in Diwanija südlich von Bagdad war zuvor vonUS-Truppen übernommen worden.
Bei heftigen Gefechten zwischen irakischen Milizionären undBesatzungstruppen wurden in der Nacht zum Freitag in Kerbelamindestens neun Iraker getötet und elf weitere verletzt. Augenzeugenberichteten, die US-Truppen seien nach rund sechsstündigen Kämpfen amMorgen aus der Stadt abgezogen. Vorausgegangen seien Verhandlungenmit religiösen und politischen Anführern der Stadt. Die irakischePolizei patrouilliere nun in den Straßen. In Nadschaf starben amFreitag nach Angaben von Ärzten bei den Kämpfen mindestens sechsIraker, weitere neun seien verletzt worden.
Ein amerikanischer Soldat starb westlich von Bagdad, als nachirakischen Berichten eine Autobombe vor einem US-Konvoiexplodierte. Wie der arabische Fernsehsender El Dschasira berichtete,starben in der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba vierirakische Sicherheitskräfte, als Unbekannte an einer Straßensperredas Feuer auf sie eröffneten.
Ein Kameramann von El Dschasira wurde in Kerbela nach Angabenseines Senders von einer Kugel getroffen und tödlich verletzt.Raschid Wali (44) habe gerade eine eine Live-Übertragung vorbereitet.Nach Meldungen von El Dschasira wurde von einem US-Panzer auf Waligeschossen. Ein Korrespondent des spanischen Rundfunksenders RNE,Fran Sevilla, wurde von einer schiitischen Miliz in Nadschafverschleppt, aber Stunden später wieder freigelassen.

