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Irak Irak: Selbstmordattentäter zündet Bombe an einem US-Konvoi

17.11.2004, 15:01
Iraker stehen in Mendeli nordöstlich der Stadt Bakuba neben den Leichen getöteter Rekruten der irakische Nationalgarde. (Foto: dpa)
Iraker stehen in Mendeli nordöstlich der Stadt Bakuba neben den Leichen getöteter Rekruten der irakische Nationalgarde. (Foto: dpa) EPA

Bagdad/Kerbela/dpa. - Vielerorts lägenLeichen in den Straßen. Unter Berufung auf Regierungsangaben meldetedie BBC, unter den Trümmern lägen die Leichen von rund 1600Aufständischen. Amerikanische Kampfflugzeuge flogen Angriffe aufmehrere Ziele in Osten und Süden der Stadt.

In der Nachbarstadt Ramadi starben nach Informationen desarabischen Nachrichtensenders Al-Arabija neun Iraker bei Gefechtenmit US-Truppen. In der drittgrößten irakischen Stadt Mossul war dieLage dagegen ruhig. Es gebe nur noch vereinzelt kleinere Gefechte mitAufständischen, zitierte der US-Sender CNN einen hohen Offizier.

Unterdessen kamen Zweifel an einem Bericht über die Entführung vonmehreren Dutzend irakischen Polizisten auf, die auf dem Rückweg voneinem Ausbildungskurs in Jordanien gewesen sein sollen. Ein Polizisthatte in Kerbela berichtet, nur er und ein zweiter Beamter seien denGeiselnehmern entkommen, die in der Nacht zum Dienstag 63 seinerKollegen in Rutba nahe der jordanischen Grenze entführt hätten. DerPolizeichef von Kerbela sagte dagegen, er vermisse keinen seinerMänner. Die irakische Regierung teilte mit, sie prüfe die Berichte.

Am selben Tag war die wahrscheinliche Ermordung der BritinMargaret Hassan im Irak weltweit mit Entsetzen aufgenommen worden.UN-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte die «brutale Exekution».Derartige Verbrechen gegen humanitäre Helfer seien durch nichtsentschuldbar, erklärte Annan. Als Direktorin der Organisation CARE imIrak sei sie eine enge Partnerin der UN gewesen und habe gemeinsammit ihnen versucht, Not leidenden Menschen zu helfen.

Der britische Außenminister Jack Straw wies Berichte zurück,wonach im Irak seit der Invasion im März 2003 etwa 100 000 Zivilistenums Leben gekommen sind. Straw betonte, dass allein die Zahlenangabenvon irakischen Krankenhäusern verlässlich seien. Danach seienzwischen April und Oktober dieses Jahres im Irak 3853 Zivilistengetötet und 15 517 verletzt worden. Das medizinische Fachjournal «TheLancet» hatte im vergangenen Monat berichtet, es müsse von 100 000toten Zivilisten im Irak ausgegangen werden.