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Hintergrund Hintergrund: Störfälle in deutschen Atomkraftwerken

14.03.2011, 14:06

Berlin/dpa. - Ein Rückblick:

Juli 2009: Betreiber Vattenfall nimmt das Atomkraftwerk Krümmel(Schleswig-Holstein) nach einem Defekt in der Elektronik samtKurzschluss in einem Transformator vom Netz. Ein defekter Brennstabwird ausgetauscht.

Juni 2007: Ein Brand in einer Trafostation im AKW Krümmel. NachSchnellabschaltung kommt das Werk fast zwei Jahre nicht zurück ansNetz. Vattenfall räumt ein, dass die Schnellabschaltung auch imHerzstück der Anlage eine Panne auslöste. Das AKW Brunsbüttel(Schleswig-Holstein) wird wegen Problemen mit fehlerhaften Dübeln undVerankerungen vollständig abgeschaltet.

September/Oktober 2006: Im hessischen AKW Biblis A wird bekannt,dass im abgeschalteten Block A Dübel nicht richtig montiert wordenwaren. Sie waren 2001 eingebaut worden, um etwa Rohrleitungen gegenErdbeben zu sichern. Im Block B gibt es dasselbe Problem. In beidenReaktoren sind rund 15 000 Dübel betroffen.

August 2004: Kurzschluss in alten Kabeln und Isolierungen des AKWBrunsbüttel. Schnellabschaltung von Turbinen- und Reaktoren.

April 2004: 30 000 Liter kontaminiertes Wasser gelangen in denRhein, weil im Kernkraftwerk Philippsburg 1 (Baden-Württemberg) einePumpe bei der jährlichen Überprüfung am Schnellabschaltsystem nichtabgestellt wurde. Betreiber EnBW erntet Kritik, weil er den Störfallerst einen Tag später der Atomaufsicht meldete.

August 2002: Nach einem Kurzschluss und Brand in der Schaltanlagedes AKW Stade (Niedersachsen) sind wichtige Sicherheitseinrichtungennicht mehr verfügbar. Stade wird für drei Wochen abgeschaltet und istinzwischen ganz vom Netz.

Juli 2002: Bei einem Test treten Fehler in der Steuerung derNotstromversorgung des AKW Brunsbüttel auf. Im Notfall hätte das dieSicherheitssysteme beeinträchtigen können. Außerdem werden Fehler imNachkühlsystem entdeckt.

Dezember 2001: Brunsbüttel-Betreiber Vattenfall informiert dieBehörden erst drei Tage nach dem Platzen einer Leitung. DasBundesumweltministerium droht mit Entzug der Betriebserlaubnis.

August 2001: Pannenserie im AKW Philippsburg 2, als beim Anfahrender Anlage die vier Flutbehälter des Not- und Nachkühlsystems nichtgenug gefüllt werden. Der Fall wird vom Betreiber EnBW nichtgemeldet. Nach weiteren Fehlern wird der Meiler für mehr als zweiMonate abgeschaltet.