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Hintergrund Hintergrund: Leicht- und Schwerwasserreaktoren

02.06.2006, 15:51

Hamburg/dpa. - Für LEICHTWASSERREAKTOREN wie imiranischen Buschehr soll dazu gewöhnliches - «leichtes» - Wasser(H2O) verwendet werden. Die meisten Atomkraftwerke sind heuteDruckwasserreaktoren mit leichtem Wasser. Sie arbeiten mitangereichertem Uran. Zwar entsteht auch bei ihrem Betrieb Plutonium-239, das sich prinzipiell für Atombomben eignet, es lässt sich jedochnur sehr schwer gewinnen. Denn zum Wechsel der Brennelemente mussstets der gesamte Reaktor angehalten werden. Das ist vergleichsweiseleicht zu überwachen.

Für eine optimale Plutoniumausbeute muss der Brennelementewechseljeweils bereits nach einigen Wochen erfolgen und nicht, wie sonst beikommerziellen Atomkraftwerken üblich, erst nach einem bis anderthalbJahren, wie Prof. Martin B. Kalinowski vom Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Zentrum der Universität Hamburg erläutert.

Bei bestimmten SCHWERWASSERREAKTOREN und einigen anderenReaktortypen ist jedoch der Brennstäbewechsel im laufenden Betriebmöglich. Das lässt sich nur aufwendig kontrollieren - ein Kontrolleurmüsste quasi ständig beim Reaktor anwesend sein, wie Kalinowskibetont.

Schwerwasserreaktoren wie der in der westiranischen Stadt Arakgeplante können mit nicht-angereichertem Natururan betrieben werden,da «schweres» Wasser (D2O) die benötigten Neutronen sehr vieleffektiver bremst als gewöhnliches. Es enthält das WasserstoffisotopDeuterium, das rund doppelt so schwer ist wie gewöhnlicherWasserstoff.