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Hintergrund Hintergrund: Gezielte Aktion gegen die Führung überrascht

20.03.2003, 11:16

Berlin/dpa. - Mit dem gezielten Angriff auf die irakische Führung hat der Krieg gegen den Irak überraschend begonnen. Das Ausschalten des gegnerischen Gefechtsstandes ist ein klassisches Vorgehen und soll die feindliche Armee der militärischen und/oder politischen Führung berauben, sie also «kopflos» machen. Daher wird in den USA auch von einem «Enthauptungsschlag» gesprochen, der nach bisherigen Informationen Saddam Hussein persönlich gegolten hat.

Militärexperten hatten bisher zunächst eine groß angelegte Bombardierung durch die US-Luftwaffe erwartet, der relativ rasch Bodentruppen folgen würden. «Möglicherweise handelt es sich bei dem sehr begrenzten Schlag vor allem um eine politische Botschaft der USA an die Iraker, dass man direkt das Regime bekämpft», sagt Fregattenkapitän Thomas Papenroth, der derzeit bei der renommierten Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin arbeitet. «Ich bin aber sicher, dass die großen Bombardements sehr bald folgen werden.»

Allen Angriffen folgt eine detaillierte Schadensfeststellung. Von Militärexperten in Berlin wird für möglich gehalten, dass sich neben Saddam Hussein auch anderes militärisches oder politisches Führungspersonal des Iraks - beispielsweise bei einer Kommandeurskonferenz - im Fadenkreuz der USA befunden haben könnte.