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Hintergrund Hintergrund: Die Wehrpflicht in Deutschland

23.08.2010, 13:45

Berlin/dpa. - Zum Wehrdienst sind in Deutschland im Prinzip alleMänner im Alter von 18 bis 45 Jahren verpflichtet. Im Westen rückten1957 die ersten Wehrpflichtigen in die Kasernen ein. Bislang waren esinsgesamt mehr als acht Millionen. 1962 führte auch die DDR dieWehrpflicht ein. Im vergangenen Jahr wurden 68 300 junge Männereinberufen, ihren Grundwehrdienst oder einen freiwillig verlängertenDienst abzuleisten.

Die Dauer des Dienstes wurde mehrfach geändert. Anfangs waren es12 Monate, in den 1960er Jahren 18 Monate, von 2002 an 9 Monate. Zum1. Juli 2010 verkürzte die schwarz-gelbe Koalition den Wehrdienst auf6 Monate.

Heute wird nur noch ein Bruchteil der jungen Männer eingezogen.Von derzeit insgesamt knapp 254 000 Bundeswehrsoldaten haben sich20 000 freiwillig zu einem längeren Dienst verpflichtet. Seit 2001dürfen auch Frauen freiwillig Dienst an der Waffe tun. DieWehrpflicht gilt jedoch weiterhin nur für Männer.

Der Zivildienst ist eng mit dem Wehrdienst verknüpft. Er wurde1961 für Wehrpflichtige eingeführt, die aus Gewissensgründen denDienst an der Waffe verweigern. Anfangs dauerte er 15 Monate, Endeder 80er Jahre sogar 20 Monate. Damals legte ein Gesetz fest, dass erein Drittel länger sein muss als der Wehrdienst.

In diesem Juli wurde aber auch der Zivildienst von 9 auf 6 Monateverkürzt. Freiwillig können«Zivis» ihn um bis zu sechs Monateverlängern. 2009 leisteten 90 555 KriegsdienstverweigererZivildienst, die meisten im sozialen Bereich.