Hintergrund Hintergrund: Die Bibel - Entstehung und Verbreitung
Stuttgart/Dresden/dpa. - Jesuszitate in schwäbischer oder Psalmen in plattdeutscher Mundart? Kein Problem. Die Bibel ist das am häufigsten übersetzte Schriftwerk seit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg. Dies belegen die neuesten Zahlen des Weltbundes der Bibelgesellschaften: Teile der Heiligen Schrift wurden in 2287 Sprachen übersetzt, das Neue Testament in 1012 und die vollständige Bibel in 392 Sprachen. Auf Deutsch gibt es neben der Lutherbibel und der Einheitsübersetzung die «Gute Nachricht», die «Hoffnung für alle» sowie die Elberfelder, die Zürcher und Gideonbibel.
Das Alte Testament entstand bereits im 10. bis 2. Jahrhundert vor Christi. Dazu gehören die jüdischen Geschichtsbücher mit den Büchern Mose zum Auftakt, Lehrbücher (Hiob und Salomotexte) samt der Liedersammlung der Psalmen, die Prophetenbücher mit Jesaja an der Spitze und die «Nebenschriften» der Apokryphen. Das Neue Testament mit der Zentralfigur Jesus Christus wurde etwa in den Jahren 50 bis 100 verfasst: Apostelgeschichte, vier Evangelien, zahlreiche Briefe vor allem des Apostels Paulus und die prophetische Offenbarung des Johannes. Anfangs konnten Bücher auf Hebräisch und Griechisch gelesen werden, bald auch auf Latein, Syrisch und Gotisch. Martin Luther übersetzte die Bibel als Erster umfassend ins Neuhochdeutsche.