Hintergrund Hintergrund: Das «Bombodrom» in der Kyritz-Ruppiner Heide
Potsdam/Wittstock/dpa. - Die Bundeswehr wollte auf dem rund 14 000Hektar umfassenden Gelände den größten deutschen Luft-Boden-Schießplatz errichten, das heißt Übungsbomben abwerfen und Tiefflügeüben. Anwohner und Tourismusbranche haben erbittert gegen die Pläneauf dem Gebiet im Norden Brandenburgs an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern gekämpft.
Ebenso wie die Regierungen und Landtage beider Länder befürchtetensie erhebliche Beeinträchtigungen des Tourismus, der eine bedeutendeEinnahmequelle der strukturschwachen Region ist. Mehrfach scheiterteder Bund vor Gericht, hielt aber bis Donnerstag zunächst weiter anden Plänen fest. Zwei wesentlich kleinere Übungsgelände in Nordhorn(Niedersachsen) und Siegenburg (Bayern) sollten durch das «Bombodrom»entlastet werden. Bei Wittstock sollte nach den ursprünglichen Pläneneine rund 800 Mann starke Garnison entstehen.
Das Wald- und Heidegebiet des «Bombodroms» hatte bereits dieSowjetarmee nach 1946 genutzt. Bis zu 25 000 Mal im Jahr übte siedort Bombenabwürfe. Dabei verloren Flugzeuge auch schon mal zu frühihre Last oder stürzten ab, so dass Häuser beschädigt wurden.