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Hilfsfonds wird aufgestockt Hilfsfonds wird aufgestockt: Mehr Geld für ehemalige DDR-Heimkinder

25.02.2014, 16:45

Berlin - Der Bund und die ostdeutschen Länder stellen deutlich mehr Geld für die Entschädigung ehemaliger DDR-Heimkinder bereit. Der 40-Millionen-Euro-Hilfsfonds solle auf rund 200 Millionen Euro aufgestockt werden, kündigte Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, am Dienstag nach einer Sitzung von Bund- und Ländervertretern an.

Auf eine vom Bund vorgeschlagene pauschale Entschädigung konnten sich Bund und Länder nicht einigen. Wer Geld aus dem Fonds erhalten wolle, müsse dies spätestens bis zum 30. September 2014 anmelden. Diese Frist solle den Ländern mehr Planungssicherheit geben, sagte Kleindiek. Diese teilen sich die Kosten mit dem Bund.

Seit 2012 bereits 3.500 Anträge genehmigt

Einen detaillierten Antrag könnten Betroffene auch nach dem 30. September stellen. Möglicherweise würden sich die Anforderungen an die Anträge noch ändern. Der Bund werde prüfen, ob Betroffene ihre Ansprüche detaillierter begründen sollen, um das Antragsverfahren „besser handhabbar“ zu gestalten. Eine Kürzung der Leistungen sei aber nicht vorgesehen.

Laut Kleindiek wurden seit dem Start des Fonds im Jahr 2012 bereits 3500 Anträge genehmigt. Weitere 10 000 Anträge seien in Bearbeitung. Der Fonds ist inzwischen ausgeschöpft. Ehemalige Heimkinder, die Spätfolgen nachweisen können, bekommen Geld für Beratungen, Therapien, Rentenersatzleistungen oder als Ausgleich für soziale Notlagen. Die Hilfen in sozialen Notlagen - dazu gehört auch Geld für Konsumgüter - machen demnach mit 75 Prozent den Großteil aus. Bisher haben mehr Betroffene als vorher erwartet Anträge gestellt.

In der DDR gab es nach Schätzungen rund 400 000 Heimkinder, doch nicht alle haben in Heimen Unrecht erlitten. Für die rund 800 000 ehemaligen Heimkinder aus den alten Bundesländern wurde Anfang 2012 ein 120 Millionen Euro umfassender Fonds eingerichtet.

(dpa)