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Ex-DDR-Poltiker Hans Modrow in DDR: Wie der Linke-Politiker seine Zeit als DDR-Politiker beurteilt

20.01.2018, 11:17
Hans Modrow, der letzte Ministerpräsident der DDR und 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden bei der Kranzniederlegung zum Gedenken an die am 15.01.1919 ermordeten Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde.
Hans Modrow, der letzte Ministerpräsident der DDR und 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden bei der Kranzniederlegung zum Gedenken an die am 15.01.1919 ermordeten Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde. imago stock&people

Dresden - Der frühere DDR-Ministerpräsident und Linke-Politiker Hans Modrow bedauert, dass er als aktiver Politiker nicht mutiger gewesen ist. „Ich will lieber kritisch mit mir selbst sein: Ich war nicht feige, aber auch nicht mutig genug“, sagte er der „Sächsischen Zeitung“. Modrow wird Ende Januar 90 Jahre alt.

Er sagte mit Blick auf seine Zeit als Politiker, ohne konkrete Beispiele zu nennen: „Zu meinem Leben gehört: Nicht verbittert sein und nicht stolz sein.“ Letzteres bringe falsche Selbstzufriedenheit mit sich, bei der man sein eigenes Tun nicht mehr hinterfrage.

Zugleich verteidigte der damalige SED-Bezirkschef von Dresden den massiven Gewalteinsatz bei Demonstrationen am Dresdner Hauptbahnhof im Oktober 1989, als Züge mit DDR-Flüchtlingen aus Prag durch die Stadt fuhren: „Hätten wir den Bahnhof nicht mit aller Macht geräumt, hätte es bei der Ein- und Durchfahrt der drei Züge eine Katastrophe mit Mord und Totschlag gegeben.“

Ex-DDR-Ministerpräsident Hans Modrow: Wie er über die Politik der Linken denkt

Hans Modrow war während der Wende Regierungschef der DDR und saß später für seine Partei im Bundestag und im EU-Parlament. Heute ist er Vorsitzender des Ältestenrates der Linken.

Über seine Partei sagte er in der Zeitung, sie bleibe angesichts neuer rechtspopulistischer Strömungen „deutlich unter der aktuellen Herausforderung“. (dpa)