Halle Kulturhauptstadt? Halle Kulturhauptstadt?: Pro: MZ-Redakteur Gert Glowinski hält den Vorstoß für klug

Halle (Saale) - Zwischen den beiden größten Städten des Landes geht es mal wieder rund. Diesmal, weil auch Halle mit dem Titel Kulturhauptstadt liebäugelt.
Unser Autor Gert Glowinski hält den Vorstoß für klug:
Die Idee von Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand ist viel mehr, als ein weiterer Beitrag in der langen Reihe von Nicklichkeiten, die die beiden Rivalen Halle und Magdeburg immer wieder austauschen. Die Idee ist ein kluger Vorstoß.
Nicht Halle allein könnte demnach Kulturhauptstadt werden, sondern eine ganze Region. Die sogenannte Metropolregion Mitteldeutschland. Das wäre eine Blaupause der erfolgreichen Bewerbung von Essen um den Titel Europäische Kulturhauptstadt. Vor sechs Jahren war die Stadt nicht allein angetreten, sondern im Verbund mit dem ganzen Ruhrgebiet.
Und genau dieses Konzept könnte Halles Bewerbung einzigartig machen im Vergleich zu anderen Bewerbern wie Dresden oder eben auch Magdeburg. Die Fülle überregional bedeutsamer Einrichtungen allein in Halle und Leipzig würde der Bewerbung unter Federführung der Saalestadt eine besondere Schubkraft geben. Vom internationalen Renommee der halleschen Staatskapelle oder des Puppentheaters ganz abzusehen - ein Renommee, das man in Magdeburg vergeblich sucht.
Mag sein, dass Wiegand mit seinem ungestümen Vorstoß den einen oder anderen vor den Kopf gestoßen hat. Was er mit der Metropolregion Mitteldeutschland vorhat, ist clever und vor allem erfolgversprechend.
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Kontra: Warum MZ-Redakteur Christian Eger die Idee für nutzlos hält, lesen Sie hier.