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Grotewohl-Express Grotewohl-Express: Entscheidung im Streit vertagt

21.05.2002, 16:23
Der Grothewohl-Express auf dem Leipziger
Der Grothewohl-Express auf dem Leipziger dpa

Leipzig/Bautzen/dpa. - Im Streit um den Standort des letztennoch existierenden DDR-Gefangenentransportwagens «Grotewohl-Express»hat das Amtsgericht Leipzig am Dienstag seine Entscheidung aufkommenden Donnerstag (30. Mai) vertagt. Der Bautzener Opfer-, Förder-und Dokumentationsverein Bautzen II verlangt per einstweiligerVerfügung vom Bürgerkomitee Leipzig die Herausgabe des Zuges. Ersteht seit der Leipziger Museumsnacht im April im Hauptbahnhof aufdem Museumsgleis 24. Der Standort ist zwischen den Vereinen strittig.

Der Bautzener Verein wiederholte vor Gericht seine Forderung, den1980 bis 1982 gebauten Museumszug schnellstmöglich nach Bautzenzurückzuschaffen. Dies ist nach Auffassung des Bürgerkomitees ohneHilfe und Zustimmung der Deutschen Bahn jedoch nicht möglich. «DerZug hat technische Probleme und keinen TÜV, ohne eine Rollgenehmigungder Bahn darf er überhaupt nicht bewegt werden», erklärte der Anwaltdes Bürgerkomitees, Daniel Hoppe-Jänisch.

Für Tobias Hollitzer, Geschäftsführer des Bürgerkomitees, ist derStreit unverständlich: «Die Bautzener haben der Überführung desWagens zur 3. Museumsnacht zugestimmt.» Dies bestreitet derVorsitzendes des Bautzener Vereins, Ehrhard Göhl, jedoch undbezichtigt die Leipziger des Diebstahls. «Das ist Quatsch. Zumal wirja bereit sind, den Zug herauszugeben», sagte Hollitzer. SeinAngebot: Der «Grotewohl-Express» wird von Leipzig unmittelbar nachBochum weitergerollt, wo er nach Plänen des Bautzener Vereins seinenPlatz in einem Museum finden soll. «Damit würden wir sogar finanziellhelfen, da die Strecke Bautzen-Leipzig für rund 1500 Euro schon aufunsere Kosten zurückgelegt worden ist», sagte Hollitzer.

Nach dem Austausch der Argumente vor Gericht bleibt den Vereinennun eine Woche Zeit, weitere Schriftsätze einzulegen. Dannentscheidet das Gericht den Fall (Az: 11 C 4407/02).