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Forschung Forschung: Wissenschaftler für Lockerung des Stammzellengesetzes

04.10.2007, 17:17

Würzburg/dpa. - Das deutsche Stammzellengesetz muss nachAnsicht von Medizinern weiter gelockert werden, um die Forschungvoranzutreiben. Das sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaftfür Stammzellforschung (GSZ), Jürgen Hescheler, am Donnerstag inWürzburg und bekräftigte damit eine seit Jahren bestehende Forderungzur freien Arbeit mit embryonalen Stammzellen. In der Mainstadtberaten noch bis zum Samstag Mediziner über neue Therapieverfahren zur Heilung schwerer Krankheiten. Zugleich soll die Forschung an denZellen unter ethischen Gesichtspunkten diskutiert werden.

Derzeit gilt in Deutschland die sogenannte Stichtagsregelung.Danach dürfen von den Forschern nur embryonale Stammzellen genutztwerden, die aus dem Ausland importiert und vor dem 1. Januar 2002gewonnen wurden. Hescheler wies darauf hin, dass diese Zellen oftverunreinigt oder defekt seien. «Die Stichtagsregelung solltekomplett aufgehoben werden», sagte er mit Blick auf dieStammzellenforschung im Ausland, die rasant vorangehe und nicht soeingeschränkt sei.

Mit der Stichtagsregelung wird sich der Bundestag voraussichtlichim Herbst beschäftigen. Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaftfür Regenerative Medizin, Ulrike Schwemmer, beklagte indes, dassPolitiker über etwas entscheiden müssten, von dem sie nur in ganzbegrenztem Umfang etwas verstünden.

Die Mediziner erhoffen sich von der Arbeit mit embryonalen underwachsenen (adulten) Stammzellen, irgendwann einmal Krankheiten wieDiabetes, Arthrose oder Demenz heilen zu können. Bereits heute könnenBlutstammzellen verwendet werden, um beispielsweise an Leukämieerkrankten Kindern zu helfen.