Finanzielle Not Finanzielle Not: Verbraucher-Insolvenzen nehmen dramatisch zu

Bremen/dpa. - Immer mehr Bürger in Deutschland geraten in finanzielle Not. So sei die Zahl der Verbraucher-Insolvenzen 2003 im Vergleich zum Vorjahr um fast 70 Prozent auf 33 684 gestiegen, teilte die Bremer Seghorn Inkasso GmbH am Mittwoch mit. Dadurch sei ein Schaden von rund 3,1 Milliarden Euro entstanden. «Stündlich gingen der deutschen Volkswirtschaft somit 355 418 Euro verloren», sagte Firmensprecher Stephan Jender.
Seiner Einschätzung nach könnten 2004 erstmals mehr Verbraucher als Firmen Pleite gehen. Im vergangenen Jahr hatten nach Erhebungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform knapp 40 000 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht angetreten, 5,5 Prozent mehr als 2002.
Bezogen auf je 10 000 Einwohner bleibe Bremen «Deutschlands Insolvenz-Hochburg», sagte Jender. Die Quote für Bremen liege bei 8,75 und damit doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt von 4,08. Der durchschnittliche Forderungsverlust pro Verfahren liege bei gut 92 000 Euro. «Verbraucher-Insolvenzen sind kein Problem der Handy- Schulden», sagte Jender. Wer in die Privatinsolvenz gehe, sei ein Großschuldner, für den das Handy und ein zu teures Auto oft der Anfang vom Einstieg ins finanzielle Aus waren.