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Extremismus Extremismus: Republikaner-Gründer Schönhuber ist gestorben

28.11.2005, 21:07
Der frühere Republikaner-Chef Franz Schönhuber auf einer Pressekonferenz der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) im September 2000 in Berlin. (Archivfoto: dpa)
Der frühere Republikaner-Chef Franz Schönhuber auf einer Pressekonferenz der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) im September 2000 in Berlin. (Archivfoto: dpa) dpa-Zentralbild

München/dpa. - 1983 hatte Schönhuber gemeinsam mit den kurz zuvor aus der CSUausgetretenen Bundestagsabgeordneten Franz Handlos und Ekkehard Voigt die Republikaner gegründet, deren Vorsitzender er bis 1994 blieb. 1995 kam es - nach einem jahrelangen Richtungsstreit und Querelen um Schönhubers Führungsstil - zum Bruch mit der Partei.

Politisch wurde der 82-Jährige kürzlich noch einmal aktiv, als erfür die rechtsextreme NPD als Bundestagskandidat bei der Nachwahl inDresden antrat. Die ursprüngliche NPD-Kandidatin war zuvorüberraschend gestorben.

Schon vor der Gründung der Republikaner hatte Schönhuber einenwechselvollen politischen Werdegang hinter sich. Der Journalist galtzunächst als linker SPD-Anhänger. Er war als Chefredakteur derMünchner Boulevard-Zeitung «tz» und später als Hauptabteilungsleiterbeim Bayerischen Rundfunk tätig, wo er die Sendung «Jetzt red' i»moderierte. Das Aus beim BR kam nach dem Erscheinen des Buches «Ichwar dabei», in dem Schönhuber seine Vergangenheit in der Waffen-SSverteidigte. Daraufhin entließ der Münchner Sender Schönhuberfristlos.

Die von ihm vor gut zwei Jahrzehnten gegründeten Republikaner sindmittlerweile in die parlamentarische Bedeutungslosigkeit abgesunken.Schönhuber lebte zuletzt mit seiner früher ebenfalls bei denRepublikanern aktiven Frau Ingrid zurückgezogen in Oberbayern.Kontakte zu den ehemaligen Parteifreunden gab es nach den heftigenStreitereien der 90er Jahre kaum noch.