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Neuwahlen in Europa Europawahl 2024: Alles Wichtige zur Wahl am 9. Juni

Alle fünf Jahre werden in Europa über 700 Abgeordnete für das Europäische Parlament gewählt. In Deutschland findet die Wahl am 9. Juni statt. Wie wird gewählt und welche Kandidaten aus Sachsen-Anhalt stellen die Parteien zur Wahl auf?

Von Louis Hantelmann Aktualisiert: 19.02.2024, 12:31
 Am 9. Juni findet die Europawahl in Deutschland statt. Dabei werden neue Abgeordnete für das Europäische Parlament gewählt.  
 Am 9. Juni findet die Europawahl in Deutschland statt. Dabei werden neue Abgeordnete für das Europäische Parlament gewählt.   Foto: dpa

Halle (Saale)/Magdeburg. - In Deutschland und der Türkei wird in diesem Jahr auf kommunaler Ebene gewählt, die Menschen in Russland und den USA stimmen über einen neuen Präsidenten ab.

Auch in der Europäischen Union werden in diesem Jahr neue Abgeordnete für das Europäische Parlament gewählt. Diese Wahl findet vom 6. bis zum 9. Juni in den Mitgliedsstaaten der EU statt. In Deutschland wird am Sonntag, 9. Juni, gewählt. Neben der Europawahl finden am 9. Juni auch die Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt statt.

Europawahl 2024: Wie wird das Europäische Parlament gewählt und wer darf abstimmen?

Die Europawahl findet seit 1979 alle fünf Jahre statt. In diesem Sommer wird also die zehnte Europawahl durchgeführt. Wählen darf in Deutschland erstmals jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist. Das Wahlalter wurde von 18 Jahren herabgesetzt.

Zudem muss man über die deutsche Staatsangehörigkeit oder eine andere EU-Staatsbürgerschaft verfügen, in Deutschland wohnen und sich seit drei Monaten in der EU aufhalten. Eine Briefwahl aus dem Ausland ist ebenfalls möglich. In Sachsen-Anhalt dürfen etwa 1,8 Millionen Menschen an der Wahl teilnehmen. 2019 lag die Wahlbeteiligung in Deutschland bei 61,4 Prozent.

Gewählt wird in bestimmten Wahlräumen, abhängig vom jeweiligen Wohnort des Wahlberechtigten. Dieser wird per Wahlbenachrichtigung mitgeteilt. Es ist allerdings auch möglich, eine Briefwahl oder einen anderen Wahlraum zu beantragen.

Wahlrecht in der EU: Wie sich das Europäische Parlament aus den Abgeordneten zusammensetzt

Das Europäische Parlament besteht aus höchstens 750 Abgeordneten und einem Präsidenten. Bei der anstehenden Wahl werden 720 Sitze gewählt. Deutschland stellt, wie bereits 2019, 96 dieser Abgeordneten. Je nach Einwohnerzahl eines Landes richten sich dessen Abgeordnetensitze im Parlament von sechs bis maximal 96. 

Das Europäische Parlament besteht aktuell aus sieben Fraktionen. Diese setzen sich aus verschiedenen Parteien der einzelnen Länder zusammen.

Das Wahlrecht der EU sieht vor, dass in jedem Mitgliedsstaat nach dem Verhältniswahlsystem gewählt wird. Das bedeutet, dass eine Partei, je mehr Stimmen sie bekommt, umso mehr Abgeordnete darf sie in das europäische Parlament entsenden.

In Deutschland reichen Parteien und politische Vereinigungen Wahlvorschläge ein. Dies ist bis zum 18. März möglich. Die Vertreter der Parteien werden auf einer jeweiligen Liste geführt. Wie viele davon in das Parlament einziehen, richtet sich nach den erhaltenen Stimmen.

Einzelne Wahlkreise, wie es beispielsweise bei Bundestagswahlen gibt, gibt es keine, sodass die ganze Bundesrepublik das Wahlgebiet ist.

SPD, CDU und FDP: Kandidaten aus Sachsen-Anhalt für die Europawahl 2024

Die SPD Sachsen-Anhalt hat auf ihrem Landesparteitag in Bernburg entschieden, Thomas Rieke in den Wahlkampf zu schicken. Welchen konkreten Listenplatz der 54-jährige Magdeburger einnimmt, wird die SPD auf einem Bundesparteitag im Januar entscheiden.

Bei einer Landesvertretersammlung in Möckern wählte die CDU die Politikwissenschaftlerin Alexandra Mehnert als Spitzenkandidatin. Artjom Pusch, Dr. Antje Hoffmann und Dr. Alexander Vogt belegen die Listenplätze drei und vier.

Einen Parteitag im Januar zur Abstimmung über die Liste veranstaltet auch die FDP. Spitzenkandidat der FDP-Ostverbände ist Martin Hoeck. Aus Sachsen-Anhalt möchte Yvonne von Löbbecke, Restauratorin aus dem Harz und Stadträtin in Halberstadt, ebenfalls in das Europäische Parlament.

Wer tritt für Grüne, AfD und Linke aus Sachsen-Anhalt zur Europawahl 2024 an?

Erste Abgeordnete der Grünen im Europaparlament aus Sachsen-Anhalt, dieses Ziel hat sich die Magdeburgerin Thea-Helene Gieroska gesetzt. Auf dem Bundesparteitag der Grünen wurde sie auf Listenplatz 25 gewählt.

Arno Bausemer, Politiker aus Stendal, wird für die AfD auf Listenplatz 10 geführt. Aus Sachsen-Anhalt werden zudem Jens Kestner auf Platz 17 und Andreas Mrosek auf Platz 31 für die AfD bei der Europawahl antreten.

Die Linke aus Sachsen-Anhalt hat sich für Ines Schwerdtner, Journalistin aus Berlin, als Spitzenkandidatin entschieden. Sie wurde auf dem Bundesparteitag auf Platz fünf der Liste gesetzt. 

Nach Vorwurf der sexuellen Belästigung: Keine Kandidatur von Braunsberger-Reinhold erlaubt

Nicht mehr für die CDU kandidieren darf Sachsen-Anhalts Europaabgeordnete Karolin Braunsberger-Reinhold. Zu diesem Schritt entschied sich der CDU-Landesvorstand, nachdem in den Medien Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Karolin Braunsberger-Reinhold, die sie umgehend zurückwies, erhoben wurden.

Die CDU-Politikerin wurde 2021 für den in die Landesregierung gewechselten CDU-Chef Sven Schulze ins Europaparlament berufen.