Erste Plattenbauten entstanden um 1910
Plattenbauten sind vorwiegend aus Betonfertigteilen hergestellte Gebäude. Die Wand- und Deckenplatten werden als fertige Elemente auf der Baustelle montiert. Es handelt sich um ein Verfahren innerhalb der Gruppe der Fertigteilhäuser. Vor 1920 wurden Gebäude fast immer mit Mauerwerk (Stein auf Stein) errichtet. Das hohe Bevölkerungswachstum erforderte jedoch die schnelle Schaffung von Wohnraum. Die ersten Häuser, bei denen vorgefertigte Großplatten in Stahlbetonbauweise verwendet wurden, entstanden ab 1910 im Gartenstadtprojekt Forest Hills Gardens in Queens, einem Stadtteil von New York. Das erste Vorhaben in Tafelbauweise in Deutschland war das Projekt Neues Frankfurt (1925–1930).
In der Bundesrepublik entstanden ab der 50er Jahre Plattenbauten zumeist in Großsiedlungen an den Rändern der Großstädte, die größte in München-Neuperlach mit 55 000 Einwohnern. Als sozialer Wohnungsbau gedacht, stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Viertel auch zu sozialer Separierung - Armenviertel - führen.
In der DDR entstanden erste Plattenbauten auch in den 50er Jahren. Doch erst mit dem staatlichen Wohnungsbauprogramm von 1972 wurden sie zum wichtigsten Neubautyp. Ganze Städte mit bis zu 100 000 Einwohnern, wie Halle-Neustadt, wurden errichtet. Anders als viele Altbauten hatten die Neubauten Zentralheizung, Innen-WC mit fließendem warmen und kalten Wasser. Daher waren sie bei den Bürgern begehrt. Nach der Wende zogen viele Mieter aus den monotonen Blöcken aus, die Viertel verloren an Wohnqualität. wiki/sth