Ermittlungen zu Lockerbie-Absturz Ermittlungen zu Lockerbie-Absturz: Stasi könnte in Terroranschlag verwickelt sein

Frankfurt an der Oder/Berlin - In den Ermittlungen zum Flugzeug-Attentat von Lockerbie 1988 führt eine neue Spur nach Brandenburg. Die „Bild“-Zeitung berichtete am Mittwoch, die schottischen Staatsanwälte gingen der Frage nach, ob Stasi-Agenten womöglich Teil der Terror-Verschwörung des ehemaligen libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi waren, der das Attentat angeordnet haben soll.
Nach Angaben einer Sprecherin erhielt die Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) zwischen dem 28. Juni 2018 und dem 13. März fünf „europäische Ermittlungsanordnungen“. Dabei wurden laut Staatsanwaltschaft bislang keine Verdächtigen verhört.
„Es handelt sich ausschließlich um Zeugenvernehmungen“, sagte die Sprecherin. Die Befragten seien ehemalige Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR.
Die Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Dorina Dubra, sagte: „Wir bestätigen, dass wir Rechtshilfe für den Ermittlungskomplex Lockerbie vorgenommen haben.“
270 Tote bei Absturz der Pan Am-Maschine
Als der Jumbo-Jet der US-Fluggesellschaft Pan Am am 21. Dezember 1988 auf das Dorf Lockerbie stürzte, starben 270 Menschen, darunter elf Dorfbewohner. Bisher hat es nur eine Verurteilung in dem Fall gegeben: der libysche Geheimdienstoffizier Abdel Bassit al-Megrahi. Er starb 2012 an Krebs. Gaddafi wurde 2011 von Aufständischen getötet. (dpa)