Ein Jahr nach dem Tsunami Ein Jahr nach dem Tsunami: 15 deutsche Flutopfer noch immer vermisst

Berlin/Magdeburg/MZ/dpa. - Das Schicksal des damals 49-Jährigen aus demRaum Stendal sei im März in Thailand geklärtworden, erklärte das Landeskriminalamt Magdeburg.Ein weiterer zu Jahresbeginn noch vermissterUrlauber aus dem Raum Merseburg habe überlebt.Insgesamt hatte der Tsunami am zweiten Weihnachtsfeiertag2004 rund 220000 Opfer gefordert. Mehr als800 sind noch nicht identifiziert. Der Vor-Ort-Einsatzvon Spezialisten aus dem Bundeskriminalamtwird vermutlich bis Februar 2006 andauern.
Noch über mehrere Jahre hinweg notwendig seidie Unterstützung der vom Tsunami heimgesuchtenLänder, erklärten gestern Vertreter der zum"Aktionsbündnis Katastrophenhilfe" zusammengeschlossenendeutschen Hilfsorganisationen in Berlin. Sieforderten, professionelle Nothilfe und langfristigeArmutsbekämpfung besser zu verzahnen und staatlicheMittel flexibler vorzuhalten, um im Ernstfallbesser helfen zu können.
Rund 670 Millionen Euro haben die Deutschenfür die Tsunami-Opfer gespendet - einen Großteildavon an das Aktionsbündnis von DeutschemRoten Kreuz, Unicef, Caritas und Diakonie.Das Gros der Gelder sei bereits ausgegebenoder verplant, hieß es gestern. "Kein Kindstarb in den Flutgebieten an Seuchen oderMangelernährung", berichtete Dietrich Garlichs(Unicef). Der Wiederaufbau bleibe aber "eineRiesenherausforderung".
Auch in Sachsen-Anhalt werden Hilfsaktionenfortgesetzt. Rund 20 Projekte sind in derKoordinierungsstelle "Fluthilfe Südostasien"beim Innenministerium registriert. Große Erfolgehätten mit Spendenaktionen unter anderen dieStädte Aschersleben und Halle sowie der LandkreisBitterfeld erzielt, so Koordinator RudolfForsen. Aschersleben hat 30000 Euro in denAufbau von zwei Betreuungszentren auf derindonesischen Insel Nias investiert. Das zweiteist gerade fertiggestellt. Mit verbliebenen8000 Euro sollen über einen Partner vor OrtBildungsmaßnahmen finanziert werden. Der KreisBitterfeld hat über die Hälfte von 90000Euro in Sri Lanka und Südindien für den Bauvon Fischerbooten und Wohnhäusern sowie denWiederaufbau einer Schule ausgegeben. In beidenFällen sind dauerhafte Partnerschaften geplant.