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Defender 2020 wird "eingefroren" Defender 2020 wird "eingefroren": Corona bremst Nato-Übung in Europa aus

Von Jan Schumann 12.03.2020, 16:15
Der polnische Präsident Andrzej Duda trifft Soldaten der Defender-Europe 20 am 11.März 2020 in Drawsko Pomorskie, Polen.
Der polnische Präsident Andrzej Duda trifft Soldaten der Defender-Europe 20 am 11.März 2020 in Drawsko Pomorskie, Polen. www.imago-images.de

Magdeburg - Die internationale Ausbreitung des Corona-Virus hat Auswirkungen auf die europaweite Nato-Übung Defender 2020. Wie die Bundeswehr am Donnerstag mitteilte, wird die US-Armee deutlich weniger Streitkräfte nach Europa entsenden als geplant.

Statt 20.000 US-Soldaten sollen jetzt nur noch jene 5.500 Amerikaner teilnehmen, die bereits in Europa sind. Das habe das US-Hauptquartier in Wiesbaden mitgeteilt. Die Übung werde „eingefroren“, keine weiteren Truppen und Material nach Europa verlegt. Somit seien vorerst auch „keine weiteren, umfangreicheren Transporte auf der Schiene und auf der Straße“ in Sachsen-Anhalt zu erwarten, sagte Oberstleutnant Thomas Poloczek vom Landeskommando Sachsen-Anhalt.

Eigentlich sollte Defender 2020 zur massivsten Nato-Übung seit 25 Jahren werden, insgesamt waren 37.000 Teilnehmer aus 18 Staaten geplant. Das Militärbündnis trainiert großflächige Truppenverlegungen quer über den Kontinent bis ins Baltikum und nach Polen. Ziel ist eine Abschreckung gegenüber Russland. Aufgrund seiner zentralen Lage galt Sachsen-Anhalt als logistische Drehscheibe für das Militärmanöver – inklusive wichtiger Transportwege und Rastmöglichkeiten.

Am Donnerstag hieß es aus dem Landeskommando Sachsen-Anhalt aber: „Die Bundeswehr unterstützt die Entscheidung zur Reduzierung des Übungsumfangs aus Sorge um die Gesundheit der eigenen Soldaten, der beteiligten NATO-Bündnispartner und der Bürgerinnen und Bürger.“ Die Reduzierung der Truppen solle der Verbreitung des Virus vorbeugen. Unklar ist, ob jetzt auch weniger deutsche Soldaten teilnehmen werden. „Zur deutschen Übungsbeteiligung gibt es derzeit noch keine weiteren Entscheidungen“, so das Landeskommando.

Das neuartige Coronavirus hat die Bundeswehr bereits alarmiert: Am Dienstag war bekannt geworden, dass ein Soldat aus Sachsen-Anhalt positiv getestet wurde. 46 Kontaktpersonen mussten daraufhin in Quarantäne. (mz)