Dänemark Dänemark: Pseudo-Aktien für Hippie-Kommune Christiania

Kopenhagen/dapd. - Am Montag habe der Verkauf vonPseudo-Aktien begonnen, sagte Kommunensprecher Svend-Erik Krogh amDienstag weiter.
Laut einer Einigung mit der dänischen Regierung können die rund900 Kommunenbewohner das Gelände des alten Marineforts, auf demChristiania 1971 gegründet wurde, für 76 Millionen Kronen kaufen.Die erste Rate von 46 Millionen Kronen ist am 15. April kommendenJahres fällig. Der Rest bis 2018.
Um das Geld einzusammeln, geben die Christiania-BewohnerPseudo-Aktien aus. Käufer erhalten weder Eigentums- nochMitbestimmungsrechte. Interessenten können die Christiania-Aktien imWert von 20 bis 10.000 Kronen erwerben. Darüber hinaus wolle dieKommune das notwendige Geld über Bankkredite und mit Veranstaltungenaufbringen, sagte Krogh.
Dabei steht der Besitzgedanke im Gegensatz zur Weltanschauung derKommunenbewohner. «Das ist nicht unsere Philosophie», sagte Krogh.Alle Gelder fließen in einen Fonds, der die Geschäfte für dieBewohner abwickelt.
Einigung erst nach langem Streit
Erst im April einigten sich die Bewohner der Kommune mit derdänischen Regierung auf den Kauf des von ihnen besetzten Landes.
Die Hippies lebten lange Zeit unbehelligt von den Behörden. Ab2004 ging die Polizei jedoch gegen den Drogenhandel in der Siedlungvor. Die Regierung kündigte an, einige Häuser abreißen zu lassen,was zu teils gewaltsamen Protesten der Bewohner führte. Sieverklagten 2006 die Regierung und erklärten, sie hätten ein Rechtauf die Nutzung des Landes, auch wenn es ihnen nicht gehöre.
Nach jahrelangem Rechtsstreit verloren sie Anfang des Jahres denProzess. Christiania ist in den 40 Jahren seiner Existenz mit seinenin psychodelischen Farben bemalten Häusern zu einem beliebtenTouristenziel geworden. Jährlich zieht es rund eine Million Besucheran.