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Chronologie Chronologie: Kohle - Vom Motor der Industrialisierung zum Auslaufmodell

08.02.2007, 12:38
Ein Bergmann der Steinkohlezeche Prosper-Haniel bei Bottrop wartet in rund 1000 Meter unter Tage darauf, von einem Personenzug zum Abbaugebiet gebracht zu werden. (Foto: dpa)
Ein Bergmann der Steinkohlezeche Prosper-Haniel bei Bottrop wartet in rund 1000 Meter unter Tage darauf, von einem Personenzug zum Abbaugebiet gebracht zu werden. (Foto: dpa) dpa

Essen/dpa. - Die Steinkohle war ein wichtiger Motor fürIndustrialisierung und Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. SeitEnde der 1950er Jahre ist ihre Bedeutung aber rapide zurückgegangen.Wichtige Stationen:

13. Jahrhundert - Erste urkundliche Erwähnung von Kohlefunden an der Ruhr und im Raum Aachen.

16. Jahrhundert - Anfänge des Stollenbaus.

1830 - Mit Hilfe der Dampfmaschine beginnt der Tiefbau, die ertragreiche Fettkohle kann abgebaut werden.

1873 - Im Ruhrgebiet gibt es mehr als 250 Zechen, die Förderung steigt auf mehr als 16 Millionen Tonnen.

1957 - Mit 150 Millionen Tonnen erreicht die Kohleförderung in Deutschland ihren Höhepunkt.

1958 - Beginn der Kohlekrise. Die Bochumer Zeche Liselotte wird als erste Schachtanlage geschlossen.

1967 - Im Ruhrgebiet gibt es Großdemonstrationen gegen die Zechenschließungen.

1968 - Gründung der Ruhrkohle AG. 22 Bergbau-Unternehmen an der Ruhr bringen ihre 52 Zechen und 29 Kokereien in die neue Einheitsgesellschaft ein. Die RAG hat rund 180 000 Beschäftigte und fördert 85 Millionen Tonnen Kohle.

1974 - Der «Kohlepfennig» wird eingeführt - ein Aufschlag auf die Stromrechnung, den die Verbraucher in den alten Bundesländern bis 1995 zu entrichten hatten.

1986 - Letzte Schicht auf der Essener Zeche Zollverein - der einst größten Schachtanlage in Europa.

1997 - Bund, Länder und RAG vereinbaren, die Kohleförderung bis zum Jahr 2005 von 49 auf 30 Millionen Tonnen zu senken. Es sollen bis dahin rund 35 Milliarden Euro an Subventionen gezahlt werden. In Bonn hatten tausende Bergleute tagelang im Regierungsviertel demonstriert.

1998 - Die Ruhrkohle übernimmt die Saarbergwerke AG. Unter dem neuen Namen Deutsche Steinkohle AG sind damit alle deutschen Steinkohlezechen in einer Gesellschaft zusammengeführt.

2003 - Die rot-grünen Regierungen im Bund und in NRW sagen weitere Subventionen bis 2012 zu. Die Förderung soll schrittweise auf 16 Millionen Tonnen sinken.

2005 - In Deutschland fördern noch acht Schachtanlagen mit 33 000 Beschäftigten.

2007 - Das Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland im Jahr 2018 wird beschlossen. Die Entscheidung soll 2012 überprüft werden.