Chronologie Chronologie: Die Gehalts-Affäre von Laurenz Meyer
Hamburg/dpa. - 4. Dezember: Unmittelbar vor dem CDU-Parteitag in Düsseldorf mussMeyer zu der Gehaltsaffäre des CDA-Vorsitzenden Hermann Josef ArentzStellung nehmen. Meyer lehnt es ab, sich zum Richter über seinenParteifreund zu machen. Arentz tritt später von allen politischenÄmtern zurück.
10. Dezember: Die «Berliner Zeitung» berichtet vorab, dass Meyerverbilligten Strom vom Energiekonzern RWE bezieht. Meyer bestätigtdies. Zudem hat er im Jahr 2001 nach eigenen Angaben «irgendeineAusschüttung» von RWE erhalten. In den folgenden Tagen rechtfertigtMeyer die Rabatte mit einem ruhenden Arbeitsverhältnis.
13. Dezember: Die CDU-Spitze stellt sich nach einer Präsidiums-Sitzung hinter Meyer. CDU-Chefin Angela Merkel sagt, Meyer habe denFall erläutert, und dies sei «gemeinhin akzeptiert worden».
16. Dezember: Es wird bekannt, dass Meyer nach seinem Amtsantrittals CDU-Generalsekretär im November 2000 noch fünf Monate langZahlungen von RWE bekommen hat. Meyer rechtfertigt dies damit, erhabe in dieser Zeit noch Projekte abgewickelt. Berichte, er erhaltenicht nur Strom, sondern auch Gas verbilligt, bestreitet er.
17. Dezember: Meyer erklärt, er habe nach seinem Amtsantritt nochrund 40 000 Euro Gehalt von RWE erhalten. Zudem habe er Anspruch aufknapp 19 000 Euro an anteiligen Tantiemen und Weihnachtsgeld gehabt.Gleichzeitig räumt Meyer ein, auch verbilligtes Gas zu beziehen. Dassder Rabatt auch für Gas gelte, habe er «eben erst erfahren».
18. Dezember: Der «Spiegel» berichtet, Meyer habe von Juni 2000bis April 2001 außer seinem Gehalt noch mindestens 130 000 Mark(66 500 Euro) von RWE erhalten. Meyer weist dies am folgenden Tagzurück.
19. Dezember: Eine Merkel-Sprechrin dementiert einen Bericht der«Bild am Sonntag», wonach Meyer bereits praktisch entmachtet sei.Erste Rücktrittsforderungen aus den Reihen der CDU werden laut.
20. Dezember 2004: CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer gestehtseinen «Fehler» ein und kündigt an, einen Teil des Geldes zu spenden.Stunden später akzeptiert CDU-Chefin Angela Merkel Meyers Erklärungund belässt ihn trotz heftigen innerparteilichen Drucks auf seinemPosten. Meyer habe «alle Fakten auf den Tisch gelegt» und macheseinen Fehler durch eine Spende wieder gut, sagt Merkel.
21. Dezember: Weite Teile der CDU hüllen sich zu Meyers Verhaltenin Schweigen. Kritik kommt jedoch aus den CDU-LandesverbändenNordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein: Meyers Verbleiben im Amtgefährde die anstehenden Landtagswahlkämpfe massiv.