Chronologie Chronologie: Der Prozess gegen Abdelghani Mzoudi
Hamburg/dpa. - Der im zweiten Hamburger Terrorprozess um die Anschläge vom 11. September 2001 angeklagte Abdelghani Mzoudi ist überraschend freigelassen worden. Eine Auswahl der Ereignisse:
11. September 2001: Islamistische Terroristen verüben mit entführten Passagiermaschinen Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington.
9. Oktober 2002: Bundesgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Abdelghani Mzoudi. Ihm werden Beihilfe zum Mord in 3066 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
10. Oktober 2002: Mzoudi wird in Hamburg verhaftet.
14. August 2003: Beginn des Prozesses gegen Mzoudi vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht.
17. September 2003: Ein Bekannter Mzoudis sagt aus, der Angeklagte sei Mitglied der Hamburger Terrorzelle gewesen.
23. September 2003: Der als Zeuge geladene Mounir El Motassadeq verweigert die Aussage. Der Marokkaner gilt als mitschuldig an den Anschlägen und verbüßt eine 15-jährige Haftstrafe.
1. Oktober 2003: Ein Sonderagent des FBI sagt über die Erkenntnisse der US-Bundespolizei zur Vorbereitung und Ausführung der Terrorflüge aus. Die Aussagegenehmigung umfasst aber nur die schon veröffentlichten Ermittlungen.
24. Oktober 2003: Verfassungsschutz-Chef Heinz Fromm widerspricht mit seiner Aussage der Anklage. Nach Überzeugung des Bundesamtes für Verfassungsschutz wurden die Anschläge vom 11. September 2001 nicht von der Hamburger Gruppe, sondern in Afghanistan geplant.
29. Oktober 2003: Richter Klaus Rühle lehnt einen Antrag der Verteidigung auf Aufhebung des Haftbefehls ab. Grund für den Antrag der Verteidigung war die Aussage Fromms.
27. November 2003: Bundesanwalt Walter Hemberger bittet überraschend um weitere Zeit für Bemühungen um die Freigabe bisher gesperrter Unterlagen.
11. Dezember 2003: Mzoudi wird überraschend freigelassen. Nach einer vom Bundeskriminalamt übersandten Zeugen-Aussage wusste Mzoudi nichts von den geplanten Anschlägen.