"Charlie Hebdo" "Charlie Hebdo": Vier Tote bei Karikatur-Protesten im Niger
Niamey - Bei Protesten gegen die Mohammed-Karikatur der jüngsten „Charlie Hebdo“-Ausgabe sind im westafrikanischen Niger am Freitag mindestens vier Menschen getötet worden. Mindestens 45 weitere Menschen seien in Zinder, der zweitgrößten Stadt des Landes, verletzt worden, teilte das Innenministerium mit. In der Stadt waren Proteste gegen die Karikatur des Propheten zuvor in Gewalt umgeschlagen, das französische Kulturzentrum ging in Flammen auf.
Hunderte Menschen seien nach dem Freitagsgebet vor das Kulturzentrum in der Stadt Zinder gezogen und hätten das Gebäude in Brand gesteckt, berichtete der Journalist Birahim Ousmane am Telefon aus der zweitgrößten Stadt des Landes. Auch nahe gelegene Häuser seien niedergebrannt, drei Kirchen - eine katholische und zwei protestantische - geplündert worden.
Die wütende Menge habe auch Autoreifen in Brand gesetzt. Die Polizei setzte den Berichten zufolge Tränengas ein. Die Gewalt richtete sich gegen die Mohammed-Karikatur auf dem jüngsten Titelblatt des französischen Satireblattes. Auf Protestplakaten war zu lesen: „Ich bin Mohammed, nicht Charlie“. Die Bevölkerung des Wüstenstaates ist überwiegend muslimisch. (dpa, afp)