CDU-Generalsekretär CDU-Generalsekretär: Peter Tauber will sich von seinem Amt zurückziehen

Berlin - Fünf Monate nach der Bundestagswahl tauscht die CDU ihren obersten Wahlkampfmanager aus. Generalsekretär Peter Tauber wird sich nach Angaben aus Parteikreisen am Montag von seinem Amt zurückziehen. Auf dem Parteitag in zehn Tagen soll ein Nachfolger gewählt werden. Ob Tauber wie seine Amtsvorgänger ein Regierungsamt oder einen anderen herausgehobenen Posten übernimmt, ist noch offen. In der CDU hieß es, er werde sein Bundestagsmandat behalten: „Er wird auf jeden Fall politisch weitermachen.“
Seit Monaten schwer erkrankt
Der 43-jährige Hesse ist seit Monaten wegen einer schweren Darmerkrankung ausgefallen, die dem Vernehmen nach auch eine Notoperation nötig machte. Er befindet sich derzeit in Reha, will aber offenbar seinen Rückzug aus dem Parteimanager-Amt am Montag persönlich in CDU-Parteivorstand verkünden.
Die CDU hatte die Bundestagswahl zwar gewonnen, das Ergebnis war aber im Vergleich zu 2013 deutlich eingebrochen. In der Partei war kritisiert worden, dass die Parteizentrale unter anderem zu wenig vorbereitet gewesen sei darauf, in den letzten Wahlkampfwochen spontan auf neue Themen wie etwa die Pflege- und die Rentenpolitik zu reagieren.
Kritik an Tauber nach rabiaten Worten gegen Kritiker
Schon in seinen vier Jahren Amtszeit hatte Tauber massive Kritik auf sich gezogen, weil er auf Twitter mit Schimpfworten und anderen sehr rabiaten Äußerungen auf Kritiker reagierte. Bei einem Auftritt bei der Jahresversammlung der Jungen Union war Tauber Ende des Jahres von ausgebuht worden, was als Ventil für Ärger über die Parteivorsitzende Merkel verstanden wurde.
Merkel hatte den bis dahin eher unbekannten Tauber nach der Bundestagswahl 2013 unter anderem mit Blick auf seiner Internet-Affinität berufen. Außerdem erfüllte sie mit ihm bei der Postenvergabe, bei der auf Proporz zwischen den Bundesländern geachtet wird, die Hessenquote.
Tauber war mit dem Credo angetreten, er wolle die CDU „jünger, weiblicher und bunter“ machen. Sich selbst stellte er als modernen Konservativen dar, der sein Bekenntnis zur Bundeswehr, zu Heimat und zur deutschen Fahne genauso hervorhob wie seine Unterstützung für die umstrittene Flüchtlingspolitik Merkels. Tauber stand auch für eine klare Abgrenzung gegen die AfD.
Amtsvorgänger machten Karriere
Taubers Amtsvorgänger zur Regierungszeit Merkels sind jeweils nach der Bundestagswahl in Regierungs- oder Fraktionsämter aufgerückt. Volker Kauder wurde 2005 Unions-Fraktionsvorsitzender, Ronald Pofalla 2009 Kanzleramtsminister und Hermann Gröhe 2013 Gesundheitsminister.