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Sexarbeit CDU-Frauen wollen Prostitution verbieten

Es gilt als ältestes Gewerbe der Welt und wird dennoch in vielen Teilen der Gesellschaft nicht akzeptiert: Prostitution. Die Frauen-Union der CDU will die Sexarbeit nun bekämpfen - mit dessen Verbot. Auf Twitter zeigen sich die ersten Reaktionen darauf: Mit harscher Kritik.

Von Alexander Wermter 27.08.2021, 11:36
Die Frauen-Union der CDU will die Prostitution verbieten.
Die Frauen-Union der CDU will die Prostitution verbieten. Symbolfoto: Markus Scholz/dpa

Berlin - Die CDU-Frauen fordern ein Verbot der Prostitution in Deutschland. So soll in einem ersten Schritt der gewerbliche Sex von schwangeren Frauen und unter 21-Jährigen verboten werden. Sexarbeit soll generell über die Zwangsprostitution hinaus verboten werden und Aussteigerinnen sollen gesundheitliche und psychologische Betreuung erhalten.

Auch Freier sollen härter bestraft werden berichten mehrere Medien, die sich auf eine Aussage der Vorsitzenden der CDU-Frauenorganisation, Annette Widmann-Mauz, berufen. Am Samstag soll sich der digitale Bundesdelegiertentag der Frauen-Union in einem Leitantrag mit dem Thema beschäftigen. Dieser Vorschlag wurde vor allem bei Twitter scharf kritisiert.

"Die Frage ist doch, ob der Staat die Würde der Frau und ihr Intimstes zur legalen Ware macht", sagte Widmann-Mauz dem RedaktionsNetwerk Deutschland. Des Weiteren heißt es von der CDU-Politikerin, dass die angemeldete Prostitution nur einen Bruchteil der realen Verhältnisse abbildet. Auch hier sollen Frauen erniedrigt werden. Die Frauen-Union will das nun durch Verbote verhindern.

Doch das von der Union geforderte Verbot würde die Prostitution nicht verhindern, sondern viel mehr in die Illegalität treiben, heißt es von einigen Twitter-Usern.

Einige User merken zudem an, dass erwachsenen Menschen von der Politik nicht in die berufliche Selbstbestimmung eingegriffen werden sollte - so lange dies freiwillig geschehe. Prostitution lasse sich als Gewerbe niemals generell verbieten, heißt es in anderen Tweets weiter.

Prostitution ist in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Seit 2002 haben Sexarbeiterinnen Zugang zur Sozialversicherung.