Bundeswehr in Afghanistan Bundeswehr in Afghanistan: Deutschland entsendet 250-köpfige Eingreiftruppe

Berlin/MZ. - Insgesamt sind in Nordafghanistan 4 000 Isaf-Soldaten unter Führung der Nato stationiert. Es handelt sich überwiegend um Deutsche. Sie sind in fünf Wiederaufbauteams gegliedert. Diese Teams fahren Patrouillen, leisten Wiederaufbauarbeit oder unterstützen zivile Helfer, die dies tun. Sie sind wie alle Isaf-Soldaten leicht bewaffnet, um sich selbst verteidigen zu können. Kämpfen sollen sie nicht. Bei der Schnellen Eingreiftruppe sieht das anders aus. Sie wird mit Maschinengewehren, Mörsergranaten und Raketenwerfern bestückt sein und aktiv intervenieren.
Die Norweger haben Konvois beschützt, Menschen evakuiert, Sicherung bei Raketenbeschuss betrieben. Im November 2007 waren sie im Nordwesten Afghanistans in mehrstündige Gefechte verwickelt. Damals waren rund 300 Taliban-Kämpfer in die Provinzen Faryab und Badghis eingedrungen. Es waren die ersten Kampfhandlungen von Isaf-Truppen im Norden seit der Stationierung im Jahr 2003. Gleichwohl ist die Situation im Norden mit der im Süden und Osten unvergleichbar. Dort herrscht Krieg, im Norden nicht. Während im Norden 4 000 Isaf-Soldaten stationiert sind, sind es im Süden 26 000 - plus 10 000 der US-geführten Kriegstruppe "Operation Enduring Freedom". Würde sich die Lage im Norden ähnlich zuspitzen wie im Süden und Osten, stieße die Schnelle Eingreiftruppe rasch an Grenzen. Sie operiert in einem Gebiet mit einer Ost-West-Ausdehnung von 1 200 Kilometern und einer Nord-Süd-Ausdehnung von 400 Kilometern - mit 250 Mann. Gleichzeitige Gefechte an zwei Orten dürften die Truppe vor unlösbare Probleme stellen.