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Bundesverwaltungsgericht Bundesverwaltungsgericht: BVG erhält erstmals eine Präsidentin

22.03.2007, 12:47
Die stellvertretende Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts, Marion Eckertz-Höfer. Die 58-Jährige wird Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts, das damit erstmals von einer Frau geleitet wird. (Foto: dpa)
Die stellvertretende Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts, Marion Eckertz-Höfer. Die 58-Jährige wird Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts, das damit erstmals von einer Frau geleitet wird. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Das Bundeskabinett habe den Vorschlag vonBundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) am Vortag zustimmendzur Kenntnis genommen. Die bisherige Vizepräsidentin des Gerichtstritt ihr Amt Ende Mai an. Für den 31. Mai ist ein Festakt inLeipzig geplant, bei dem Amtsinhaber Eckart Hien zugleichverabschiedet wird. Er wird im Mai 65 Jahre und geht in denRuhestand. Offen ist derzeit noch, wer auf den Posten desVizepräsidenten nachrücken wird.

Mit der Entscheidung für Eckertz-Höfer rückt erneut der bisherigeStellvertreter an die Spitze des Bundesverwaltungsgerichts auf. AuchHien war Vizepräsident, bevor er zum Präsident ernannt wurde. DiePersonalwahl passt zudem zur bundesweiten Entwicklung: DasBundesarbeitsgericht in Erfurt wird seit zwei Jahren von einer Fraugeführt, zuvor waren bereits das Bundesfinanzhof in München und dasBundesverfassungsgericht in Karlsruhe in weiblicher Hand. Seit Juni2006 ist zudem Monika Harms (60) die erste Generalbundesanwältin undist damit einen der höchsten Posten in Deutschland inne.

Am höchsten deutschen Verwaltungsgericht sind sieben der derzeit54 Richter Frauen. Vorsitzende eines Senats ist bislang lediglichEckertz-Höfer. Sie leitet den 1. Senat, der für das Asyl- undAusländerrecht zuständig ist. Neben den Richtern hat das Gericht 138Beschäftigte. Für diese ist die Juristin als Vizepräsidentinzuständig. Mehrere Jahre war die gebürtige OldenburgerinGleichstellungsbeauftragte des Gerichts.

Ihre Justiz-Laufbahn begann Eckert-Höfer als Strafrichterin. Nachihrer Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin amBundesverfassungsgericht in Karlsruhe wechselte sie Ende der 80erJahre in das Frauenministerium Schleswig-Holsteins. 1993 wurde sieRichterin am Bundesverwaltungsgericht, das damals noch in Berlinseinen Sitz hatte. Nahezu parallel zum Umzugs des Gerichts nachLeipzig wurde sie im Jahr 2002 zur Vizepräsidentin ernannt.