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Brandenburg Brandenburg: Krankenkasse fordert Rauchverbot auf allen Schulhöfen

18.01.2005, 12:40
Schüler ziehen in der Raucherecke auf dem Schulhof eines Gymnasiums in Frankfurt/Main an ihren Zigaretten. An vielen Schulen in Hessen gilt jetzt bereits ein Rauchverbot, aber nicht alle halten sich auch daran. (Foto: dpa)
Schüler ziehen in der Raucherecke auf dem Schulhof eines Gymnasiums in Frankfurt/Main an ihren Zigaretten. An vielen Schulen in Hessen gilt jetzt bereits ein Rauchverbot, aber nicht alle halten sich auch daran. (Foto: dpa) dpa

Potsdam/dpa. - Ein generelles Rauchverbot an Schulen im LandBrandenburg hat die Techniker Krankenkasse (TK) gefordert. Die ersteZigarette werde vielfach bereits mit elf Jahren geraucht, teilte dieKrankenkasse am Dienstag mit. «Jede gerauchte Zigarette schadet derGesundheit.» Der Nichtraucherschutz müsse bereits im Kindesalterbeginnen. In der Mark gilt nach Angaben aus dem BildungsministeriumRauchverbot an Schulen. Ausnahmen wie die Einrichtung einerRaucherecke, könne die Schulkonferenz beschließen, hieß es.

Mit einem generellen Rauchverbot würde nur erreicht, dass dieSchüler den Schulhof verlassen und außerhalb des Geländes rauchen,sagte Ministeriumssprecher Thomas Hainz. «Wir halten unserederzeitige Regelung für ausreichend.» Wichtiger wäre es, das Rauchenzu ächten. Diesem Bestreben komme inzwischen der generelle Trendentgegen, wonach die Zahl der Raucher zurückgehe.

Viele Schulen wollen laut Hainz rauchfrei werden. So würdenvormals eingerichtete Raucherecken wieder aufgelöst. Mit Aktionen,wie Nichtraucher-Wettbewerbe, sollten die jungen Leute angesprochenwerden. Eine Broschüre beschreibe den Weg, wie eine Schule rauchfreiwerden könne.

Die Brandenburger TK-Chefin Cornelia Liebelt hofft, dass hier zuLande möglichst viele Schulen dem Beispiel von Berlin und Hessenfolgen und bald rauchfreie Pausenhöfe anbietet. Auch die CDU fordertan allen Schulen des Landes ein einheitliches Rauchverbot. Das siehtein Gesetzentwurf vor.

Nach Angaben der Krankenkasse ist die Zahl der Raucher unter den12- bis 17-Jährigen in den alten Bundesländern seit 1993 mit einemViertel der Jugendlichen fast gleich geblieben. Dagegen stieg sie inOstdeutschland um über 60 Prozent an. Dabei habe sich der Anteiljunger Mädchen mehr als verdoppelt. «Rauchfreie Schulen können ausmeiner Sicht dazu beitragen, diese Entwicklung zu stoppen», sagteLiebelt. Aufklärung allein reiche nicht. Jährlich sterben in der Marketwa 3500 Frauen und Männer am Tabakkonsum.