Bevölkerung Bevölkerung: Lebenserwartung in Deutschland steigt weiter
Wiesbaden/dpa. - Das teilte das StatistischeBundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mit. In der Vergleichsstatistikwaren es noch 75,9 Jahre für Jungen und 81,5 Jahre für Mädchen.
Der Abstand zwischen den Geschlechtern habe sich damit leichtverringert. Dennoch leben neu geborene Mädchen nach den aktuellenZahlen im Schnitt noch 5,6 Jahre länger als Jungen. Verringert habesich auch der Abstand zwischen den neuen und den alten Ländern: Erbeträgt für neu geborene Mädchen nur noch ein Drittel und für Jungenknapp eineinhalb Jahre.
Das Bundesamt veröffentlicht regelmäßig die so genannteSterbetafel, die auf Angaben über Gestorbene und die Bevölkerung inden vergangenen drei Jahren basiert. Aktuell sind das die Jahre 2003bis 2005; Vergleichsmaßstab ist die Statistik 2002 bis 2004.
Die Region mit der höchsten Lebenserwartung ist danach Baden-Württemberg. Dort werden Jungen fast eineinhalb und Mädchen knapp einJahr älter als im Durchschnitt aller deutschen Bundesländer. Deutlichüber dem Durchschnitt liegen außerdem Bayern und Hessen. Dieniedrigste Lebenserwartung haben Jungen in Mecklenburg-Vorpommern mitmehr als zwei Jahren unter dem Schnitt und Mädchen im Saarland, diestatistisch gut ein Jahr eher sterben als bundesweit.Unterdurchschnittlich schneiden außerdem Brandenburg, Bremen undSachsen-Anhalt ab.
Die Lebenserwartung steigt auch für ältere Menschen weiter an.Nach den aktuellen Zahlen haben 60-jährige Männer derzeit noch 20,3Jahre zu leben; im Vergleichszeitraum waren es genau 20 Jahre. 60-jährige Frauen haben im Schnitt 24,3 (24,1) Jahre vor sich.
Das Potenzial der ständig wachsenden Lebenszeit für dieGesellschaft und die Arbeitswelt wird nach Einschätzung vonAltersforschern bisher kaum genutzt. Vor allem in kleinen undmittleren Betrieben müssten die über 50-Jährigen stärker ins Bootgeholt werden, fordert das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung.Dazu fehle es oft an der nötigen strategischen Personalpolitik.
Fachleute raten außerdem, sich auf das Alter gründlichvorzubereiten. «Viele gehen einfach aus dem Beruf raus und habennichts», sagte der Alterspsychotherapeut Hartwig Wennemar vor kurzemder dpa. Mit geistiger und körperlicher Beschäftigung auch nach demErwerbsleben ließen sich viele Altersdepressionen vermeiden.
