1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Bevölkerung: Bevölkerung: In welchem Monat werden die meisten Babys geboren?

Bevölkerung Bevölkerung: In welchem Monat werden die meisten Babys geboren?

25.01.2008, 09:31
Ein neugeborenes Baby liegt auf dem Bauch seiner Mutter. (Foto: dpa)
Ein neugeborenes Baby liegt auf dem Bauch seiner Mutter. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Wiesbaden/ddp. - Anders ist es schwer zu erklären, dass in denSommermonaten deutlich mehr Kinder das Licht der Welt erblicken alsim Frühling, Herbst und Winter.

Wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes in Wiesbadenhervorgeht, sind fast immer die Monate Juli, August und September amgeburtenstärksten. Im Jahr 2006 etwa wurden nur in diesen Monatenjeweils mehr als 60 000 Kinder geboren. Zehn Jahre davor waren essogar jeweils über 71 000 gegenüber maximal knapp 68 000 in denanderen neun Monaten des Jahres. «Das sieht nach Systematik undbewusster Familienplanung aus», sagt ein Mitarbeiter desStatistischen Bundesamtes.

Den Trend zu vermehrten Sommergeburten gibt es nach denStatistiken seit etwa Anfang der 80er Jahre. Davor waren die Geburtendeutlich regelmäßiger auf das gesamte Jahr verteilt. In den 60erJahren etwa wurden häufig noch über 100 000 Kinder pro Monat geboren,die geburtenstärksten Monate waren fast durchgängig März und Mai.

Warum sich die Bevölkerung plötzlich entschied, ihre Kinderverstärkt im Sommer zu bekommen, kann nur vermutet werden. Einmöglicher Grund ist die Einführung der Anti-Baby-Pille in den 60erJahren, mit denen eine Schwangerschaft planbarer wurde. Offenbar hates aber bis in die 80er Jahre gedauert, bevor sich diesePlanungsmöglichkeit auch signifikant in vermehrten Sommergeburtenniederschlug.

«Frauen wissen heute ganz genau, wann sie ihr Baby bekommenwollen», sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverbands derFrauenärzte. Viele würden sich für eine Geburt im Sommer entscheiden,weil die hochschwangeren Monate bei angenehmen Temperaturen leichterzu ertragen seien. Umstandskleider beispielsweise braucht mandeutlich weniger als in den kalten Wintermonaten. «Auch dieKindergeburtstage machen im Sommer mehr Spaß», fügt Albring hinzu.Problematisch wird es allerdings bei einer Hitzewelle. Dann kann eineSchwangerschaft im Juli oder August auch zur Belastung werden.

Frauen, die die Geburt ihres Kindes zeitlich festlegen wollen, rätAlbring, die Anti-Baby-Pille frühzeitig abzusetzen. «Der weiblicheZyklus muss sich nämlich erst wieder einpendeln», erläutert derMediziner. Optimal sei ein Absetzen der Pille etwa einen Monat vorder gewünschten Empfängnis. Es sei aber auch vollkommen normal, wennes mal sechs oder gar zwölf Monate dauert, bis die Frau schwangerwird. «Das Paar muss schließlich genau den Tag treffen, wo derweibliche Eisprung stattfindet», sagt Albring. Offenbar treffen vielenicht auf Anhieb - und bekommen ihr Kind mitunter im Winter.