Bevölkerung Bevölkerung: Immer weniger Geburten in Deutschland

Wiesbaden/Berlin/dpa. - Dies waren 13 100 weniger alsim Jahr zuvor. Im Durchschnitt bekommt damit jede Frau in Deutschland1,33 Kinder. 2005 waren es durchschnittlich noch 1,34 Kinder proFrau, 2004 noch 1,36 Kinder. Im Vergleich zu anderen Industrieländernliegt die Bundesrepublik damit deutlich zurück.
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) äußerte sichjedoch zuversichtlich, dass die Geburtenrate nicht noch weiter sinkenwird. Bei einem Besuch im Hauptstadtbüro der Deutschen Presse-Agenturdpa sagte sie am Montag: «Wir haben nach diesen Zahlen nun für 2007die begründete Aussicht, dass es zu einer leichten Trendumkehr kommenkann.» Natürlich hoffe sie, dass die Geburtenzahlen wieder steigen,auch durch Maßnahmen der Bundesregierung wie das Elterngeld.
Anhand der neuen Geburten-Statistik lässt sich auch feststellen,dass sich die Unterschiede zwischen West und Ost weiter verringern.Im alten Bundesgebiet nahm die Kinderzahl (1,34 pro Frau, Vorjahr:1,36) weiter ab, in den neuen Bundesländern (1,30) blieb siekonstant. Allerdings liegt das Durchschnittsalter der Mütter beiGeburt im Westen (30,3 Jahre) immer noch deutlich höher als im Osten(28,6 Jahre).
Nach einer neuen Familienstudie hat der Begriff «Rabenmutter»inzwischen ausgedient. Auch in Deutschland müssten berufstätigeMütter inzwischen nicht mehr mit sozialer Ächtung rechnen, wenn sieihr kleines Kind außerhalb der eigenen Familie betreuen lassen. Inder Umfrage des Demoskopie-Instituts Allensbach lehnten 88 Prozentder befragten Frauen und Männer den Begriff «Rabenmutter» ab. Dagegenfindet jeder Dritte, dass Männer, die sich aus der Erziehungheraushalten, die Bezeichnung «Rabenvater» durchaus verdient haben.Befragt wurden 1810 Frauen und Männer über 16 Jahren.
Im europaweiten Vergleich liegt Deutschland mit seiner «Kinder-Durchschnittsrate» von 1,33 klar zurück. Zum Vergleich: In denanderen großen EU-Ländern Frankreich und Großbritannien liegt derWert bei 1,94 beziehungsweise 1,78. Der Wert ist allerdings nur einestatistische Schätzung. Er gibt an, wie viele Kinder eine Fraubekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das allerFrauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr. Wieviele Kinder die Frauen tatsächlich zur Welt bringen, steht jedocherst fest, wenn sie in den Wechseljahren sind.
