Asien Asien: Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha
PHANOM DONG RAK/RTR. - Ein thailändischer Sprecher sagte, beide Seiten hätten Kurzstrecken-Raketen und Schusswaffen eingesetzt. Nach seiner Darstellung wird versucht, die Auseinandersetzungen örtlich zu begrenzen. "Die Kämpfe beruhen auf einem Missverständnis", sagte der Sprecher.
Der kambodschanische Regierungssprecher Phay Siphan sagte, Kampfflugzeuge der Thailänder hätten die Region um den Tempel Preah Vihear bombardiert. Am Freitag hatten sich die Kämpfe an den über 100 Kilometer entfernten Tempeln Ta Moan und Ta Krabey entzündet. Mindestens 13 Menschen wurden bei den Auseinandersetzungen getötet. 50 000 Menschen mussten die Kampfzone verlassen.
In der Region um den Tempel Preah Vihear wurde bereits Anfang Februar dieses Jahres heftig gekämpft. Die Glaubensstätte aus dem 11. Jahrhundert ist seit Generationen ebenso wie andere Tempel im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern umkämpft. Preah Vihear wurde vor 49 Jahren vom Internationalen Gerichtshof Kambodscha zugeschlagen. Thailand hat dies nie anerkannt.
Neue Nahrung erhielten die Streitigkeiten als 2008 Preah Vihear den Status eines Weltkultur-Erbes von der Unesco erhielt.
Thailand dringt auf sofortige Verhandlungen mit Kambodscha. Kambodscha will aber erst Gespräche am Rande der Tagung des Verbandes Südostasiatischer Nationen (Asean) am 7. und 8. Mai aufnehmen, weil es auf eine Vermittlung von unparteilicher Stelle besteht.
Beide Regierungen könnten mit den bewaffneten Auseinandersetzungen versuchen, nationale Strömungen zu vereinnahmen. Kambodscha könnte zudem ein Interesse an einem Regierungswechsel in Bangkok haben, in Thailand wird im Juli gewählt. In Thailand könnte außerdem das Militär seine Muskeln spielen lassen, um seine Rolle im Gefüge des Landes zu festigen.