Armutsbericht 2019 Armutsbericht 2019: Sachsen-Anhalter gehören zu den Ärmsten in Deutschland
Das Problem sei hausgemacht, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn wir im fünftreichsten Land der Erde seit Jahren super Wirtschaftsdaten haben, aber sich an der Armut kaum etwas ändert, dann ist das ein politisches und kein volkswirtschaftliches Problem.“
Für den „Armutsbericht 2019“ hat der Verband nach eigenen Angaben bereits veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamts zur sogenannten Armutsgefährdungsquote in Bund und Ländern ausgewertet und daraus errechnet, wie sich Armut regional in Deutschland verteilt.
Dabei zeichnen sich nach Angaben des Paritätischen „besorgniserregende Entwicklungen und neue Problemregionen insbesondere in Westdeutschland ab“. Es gebe eine wachsende Kluft zwischen Wohlstandsregionen vor allem im Süden und Armutsregionen im Osten und Westen Deutschlands. „Der Graben verläuft längst nicht mehr nur zwischen Ost und West“, sagte Schneider.
Tatsächlich sind die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg auf den ersten beiden Plätze der Bundesländer mit der niedrigsten Armutsquote. Schlusslicht des Rankings
ist das kleinste Bundesland Bremen mit einer Armutsquote von 22,7 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern weist eine Armutsquote von 20,9 Prozent und Sachsen-Anhalt 19,5 Prozent auf. Damit ist Sachsen-Anhalt eines der ärmsten Bundesländer. Thüringen (16,4 Prozent) und Sachsen (16,6 Prozent) sind auf den Rängen zehn und elf zu finden.
Armut wird in Deutschland über das Haushaltseinkommen und die daraus folgenden Möglichkeiten an gesellschaftlicher Teilhabe definiert. Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat, gilt als armutsgefährdet.
Für die Armutsquote wurden dem Bericht des Paritätischen zufolge alle Personen gezählt, die in Haushalten leben, deren Einkommen diese Grenze unterschreitet. Basis waren unter anderem bereits veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamts. (dpa)