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Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: FDP will Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I begrenzen

10.08.2011, 19:10

Halle (Saale)/MZ/KRÖ. - Eine neuer Streit entzweit die schwarz-gelbe Regierungskoalition: Die FDP will die vor drei Jahren eingeführte Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I für Ältere von 18 auf 24 Monate wieder rückgängig machen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt erfordere keine "quasi-Frühverrentungsformen", sagte Generalsekretär Christian Lindner dem "Handelsblatt". Viel mehr würden ältere Arbeitnehmer als Fachkräfte gebraucht. Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums wies den Vorstoß ebenso zurück wie die bayerische Sozialministerin Christine Hadertauer. "Das wäre das falsche Signal zum jetzigen Zeitpunkt", sagte der Obmann der CDU / CSU-Bundestagsfraktion, Paul Lehrieder, der MZ. Zwar habe sich das Renteneintrittsalter erfreulicherweise erhöht, aber immer noch dauere es "länger, ältere Arbeitslose wieder in eine Stelle zu vermitteln". Darauf müsse weiter Rücksicht genommen werden. Im übrigen geht der CSU-Politiker davon aus, "dass es sich um die Privatmeinung" Lindners handele. Die FDP habe bisher in den zuständigen Gremien des Bundestages und der Koalition keine Tendenz in diese Richtung gezeigt.

Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen geht zwar seit einiger Zeit zurück. In ihren Analysen macht die Bundesagentur jedoch immer wieder darauf aufmerksam, dass dies nur für die bis 55-Jährigen gelte. Bei den bis zu 65-Jährigen steige sie weiter leicht an. Laut Sozialverband VdK ist knapp die Hälfte der über 55-Jährigen nicht mehr berufstätig. Nur zehn Prozent der neu eingestellten Arbeitnehmer sei älter als 50 Jahre.