Angeblich getöteter Ex-Rapper Deso Dogg aus Berlin Angeblich getöteter Ex-Rapper Deso Dogg aus Berlin: IS veröffentlicht neues Video mit Terrorist Denis Cuspert

Ungefähr einen Monat nachdem das Pentagon den Tod des deutschen IS-Terroristen Denis Cuspert verkündete, hat der Islamische Staat ein Propagandavideo des ehemaligen Rappers veröffentlicht. In dem Film sitzt Cuspert in einer Tarnjacke auf einer Parkbank in einer nicht näher genannten Stadt und spricht auf Deutsch über einen Selbstmordattentäter, berichten unterschiedliche Medien übereinstimmend.
Dabei soll es sich offenbar um Abu Yasir al-Almani aus Solingen handeln. Cuspert nennt ihn einen „hübschen Bruder, einen gut aussehenden Mann“. Er ruft erneut deutsche Sympathisanten des IS dazu auf, nach Syrien zu kommen und sich dem Dschihad anzuschließen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Cuspert, der vor seiner Radikalisierung unter dem Namen Deso Dogg eine bedingt erfolgreiche Karriere als Gangsta-Rapper in Berlin hinlegte, für tot erklärt wurde. 2013 vermeldeten die Dschihadisten seinen Tod durch einen Bombenangriff der syrischen Armee bei Aleppo. Anhänger feierten ihn daraufhin als Märtyrer. Wenige Zeit später tauchte der Deutsche jedoch wieder auf der Bildfläche auf.
Das gleiche Spiel wiederholte sich einige Monate später, als Cuspert nach Angaben der radikalen Islamisten angeblich bei einem Anschlag der verfeindeten Al-Nusra-Front ums Leben kam. Und immer wieder veröffentlichte der IS Wochen danach Videos, in denen der Konvertit putzmunter über den Heiligen Krieg spricht und versucht, Anhänger aus Deutschland zu rekrutieren.
IS bastelt an der Kampflegende Cuspert
Allerdings blieb auch immer unklar, wann genau die Videos aufgenommen wurden. Laut einem Bericht der Welt trägt der Clip das Datum "Safar 1437 Hijri" - das ist der islamische Monat, der vom 13. November bis zum 12. Dezember 2015 reicht.Auffällig aber ist, dass Cuspert sich nicht zu den Anschlägen in Paris äußert. Außerdem soll das Selbstmordattentat von al-Almani, von dem er im zweiten Teil des Videos spricht, bereits ein Jahr zurückliegen. Im August 2014 hatte der IS gemeldet, dass sich ein Mann dieses Namens im nordirakischen Kirkuk in die Luft gesprengt habe.
Es hat den Eindruck, als versuche der IS aus Cuspert, der zum inneren Führungszirkel der Terrororganisation gehören soll, eine Kampflegende zu basteln. Dieses Mal mit unfreiwilliger Unterstützung der Amerikaner. „Ich kann bestätigen, dass Denis Cuspert bei einem Angriff nahe Rakka am 16. Oktober getötet worden ist", sagte eine Pentagon-Sprecherin vor einem Monat. Schon kurz darauf meldeten deutsche Behörden Zweifel an. (ccp)