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Alkohol im Straßenverkehr Alkohol im Straßenverkehr: Wie betrunken dürfen Radfahrer sein?

05.11.2013, 07:14
Ein Radfahrer mit Bierflaschen im Radkorb und in der Hand fährt über einen Parkplatz in Hannover (Niedersachsen). Deutschlands Radfahrer müssen sich - wenn es nach dem Willen der Innenminister geht - auf eine deutlich niedrigere Promillegrenze einstellen.
Ein Radfahrer mit Bierflaschen im Radkorb und in der Hand fährt über einen Parkplatz in Hannover (Niedersachsen). Deutschlands Radfahrer müssen sich - wenn es nach dem Willen der Innenminister geht - auf eine deutlich niedrigere Promillegrenze einstellen. dpa Lizenz

Magdeburg/Suhl/dpa - Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) hat sich für eine moderate Absenkung der Promillegrenze für Radfahrer ausgesprochen. „Wir müssen das Machbare versuchen“, sagte Webel vor Beginn der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern an diesem Mittwoch und Donnerstag in Suhl. Die Konferenz soll eine Empfehlung für eine neue Promillegrenze an den Bund abgeben. Bislang liegt die Grenze für Radfahrer bei 1,6 Promille, bei Autofahrern dagegen bei 0,5 Promille.

Ein Grenzwert von 1,1 Promille für Radfahrer gilt als möglicher Kompromiss. „Ich denke, wir werden das beschließen“, sagte Webel. Eine Angleichung der Grenzen für Rad- und Autofahrer würde viele Länder überfordern, sagte Webel. Allerdings müsse die Grenze immer wieder kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.

Auf ihrer Herbsttagung wollen die Verkehrsminister zudem die Elektromobilität stärken. Dazu soll die Parkgebühr für Elektroautos erlassen werden können, zudem sollen Kommunen spezielle Parkplätze nur für Elektroautos einrichten können. „Das ist ein wichtiges Signal“, sagte Webel. Vor allem in westdeutschen Großstädten mit ihren Parkplatzproblemen könne dies die Einführung der Fahrzeuge beschleunigen.

Zu dem in den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD in Berlin derzeit hoch umstrittenen Thema Autobahnmaut soll es dagegen keine Beschlüsse geben, sagte Webel. Man müsse dazu auch erst einmal die Gespräche der Parteichefs abwarten. „Ich bin kein Prophet“, sagte Webel auf die Frage nach einem möglichen Kompromiss.

Weiteres wichtiges Thema werden dagegen erneut die Falschfahrer auf den Autobahnen sein. Im Frühjahr hatten die Verkehrsminister eine umfassende Überprüfung aller Autobahnauf- und -abfahrten empfohlen, um womöglich zusätzliche gelbe Warntafeln aufstellen zu können. Diese Prüfung laufe derzeit noch, sagte Webel. Man erwarte aber einen Bericht des Bundesverkehrsministeriums.