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Afrika Afrika: Fast drei Millionen Menschen im Niger leiden Hunger

15.08.2005, 08:07
Dieses unterernährte Kind wird zurzeit im Krankenhaus von Niamey (NIger) behandelt. Präsidenten Mamadou Tanja nannte indessen Berichte über eine Hungersnot in seinem Land «falsche Propaganda». (Foto: dpa)
Dieses unterernährte Kind wird zurzeit im Krankenhaus von Niamey (NIger) behandelt. Präsidenten Mamadou Tanja nannte indessen Berichte über eine Hungersnot in seinem Land «falsche Propaganda». (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Die Krise sei noch nicht überwunden. Es sei erfreulich,dass es nach längerer Dürre in dem westafrikanischen Land wiederregne. Doch sei die neue Ernte noch lange nicht eingefahren.

Zu den Äußerungen des nigrischen Präsidenten Mamadou Tanja, derBerichte über eine Hungersnot in seinem Land in einem BBC-Interviewals «falsche Propaganda» bezeichnet hatte, bemerkte Midel, dass dasWFP den Plan zur Überwindung der Ernährungskrise gemeinsam mit derRegierung in Niamey aufgestellt habe. Das WFP habe von denbeantragten Mitteln in Höhe von 57 Millionen US-Dollar erst 40Prozent bekommen und sei auf weitere Gelder angewiesen.

Angaben über Hungertote gebe es aus Niger bisher nicht, sagteMidel. Sie vermute, dass zwar keine Erwachsenen, aber auf jeden FallKinder verhungert seien. Die Kinder litten auch unter denLangfristfolgen der Unterernährung. «Die Folgen sind, dass die Kindereinen ganz schlechten Start ins Leben haben, schwach sind, sichkörperlich nicht gut entwickeln, aber eben auch geistig nicht», sagteMidel. Das Welternährungsprogramm habe seit Ende vorigen Jahres aufdie drohende Hungerkrise hingewiesen. Allerdings habe der Tsunami inSüdostasien viel Aufmerksamkeit und Ressourcen abgelenkt.